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FAQ Private Krankenversicherung: Die 20 häufigsten Fragen

27. Juni 2024

 Private Krankenversicherung – 20 Fragen, die du dir schon immer gestellt hast!

Der Wechsel von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zur Privaten Krankenversicherung (PKV) ist eine weitreichende Entscheidung, die gut überlegt sein will. Bevor du diesen Schritt gehst, ist es wichtig, verschiedene Szenarien deines Erwerbslebens und der Rentenphase durchzurechnen, da der Wechsel nicht für jeden geeignet ist. Wenn du dich für die PKV entscheidest, folgt die Wahl der richtigen Versicherungsgesellschaft und des passenden Tarifs, wobei Aspekte wie Versicherungsbedingungen, Tarifkennzahlen und Unternehmensstabilität berücksichtigt werden sollten. Besonders die Altersrückstellungen spielen eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung der Beiträge im Alter. Ein Wechsel zurück in die GKV ist unter bestimmten Umständen möglich, aber generell nicht ohne Weiteres machbar.

Unser Tipp: Auf diese Kriterien solltest du bei einer PKV achten!

Der Wechsel von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zur privaten Krankenversicherung (PKV) ist eine bedeutende Entscheidung, die gut überlegt sein sollte. Vor dem Wechsel müssen Szenarien im Erwerbsleben und in der Rente sorgfältig kalkuliert werden, um sicherzustellen, dass der Wechsel langfristig sinnvoll für dich ist. Die Wahl des richtigen Tarifs erfordert eine genaue Prüfung der Versicherungsbedingungen, Tarifkennzahlen und Unternehmensstabilität, um Beitragsstabilität zu gewährleisten. Unverzichtbare Leistungen, wie die Chefarztbehandlung oder stationäre Psychotherapie, sowie Zusatzbausteine sollten individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmt werden.

1. Ab wann kann ich in die Private Krankenversicherung wechseln?

Befindest du dich in einem sozialversicherungspflichtigen Angestelltenverhältnis, so bist du in der Regel zunächst in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pflichtversichert. Liegt dein Bruttojahreseinkommen über der sogenannten Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG), giltst du als freiwillig in der GKV versichert und kannst entsprechend mit einer Frist von zwei vollen Monaten in die Private Krankenversicherung (PKV) wechseln. Solltest du selbständig oder verbeamtet sein, so ist es dir gestattet dich von Beginn an privat kranken zu versichern, weil für dich keine Versicherungspflicht in der GKV besteht.  Ob und wann (und dann auch noch wo) du deine Gesundheit privat krankenversicherst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die vorab exakt geprüft werden sollten. Denn ein Wechsel zurück in die GKV ist nur unter wenigen Voraussetzungen möglich.

2. Warum sollte ich in die Private Krankenversicherung wechseln?

Ob du in die PKV wechseln solltest, hängt von verschiedenen Umständen ab. Jung und gesund zu sein, sind schon einmal die beiden wichtigsten Voraussetzungen. Die PKV bzw. die in deinem PKV-Beitrag enthaltenen Altersrückstellungen sind ein einfaches Rechenexempel. Sie entsprechen nämlich dem Beitragsanteil, welcher maßgeblich für die Beitragsstabilität, insbesondere im Alter, zuständig ist. Dieser Anteil sollte möglichst lange und hoch verzinst werden. Natürlich ist die dahinter liegende Formel etwas komplexer. Allein dieses Verständnis reicht jedoch schon aus, um daraus ebenso zu folgern, dass du auf einen finanziell stabilen Versicherer setzen solltest, da die Unternehmenskennzahlen auch eine gewichtige Rolle bei der Auswahl spielen. Je finanzstärker, desto beitragsstabiler.

Gut zu wissen: Die häufigsten Vorurteile über die Private Krankenversicherung: 

Die private Krankenversicherung (PKV) wird häufig von Vorurteilen begleitet, etwa dass sie im Alter unbezahlbar sei oder dass die Beiträge stärker steigen als in der GKV. Tatsächlich können Maßnahmen wie Altersrückstellungen und spezielle Tarife die Beiträge stabil halten. Während der Familienplanung und Elternzeit kann die PKV teurer sein, bietet jedoch oft umfassendere Leistungen für Kinder und Schwangerschaft. Junge Erwachsene profitieren von günstigen Tarifen und besseren Leistungen.

3. Wie kann ich in die Private Krankenversicherung wechseln?

Der Wechsel in die PKV ist ein erklärungsbedürftiges Thema. Am Ende steht jedoch eine umfangreichere Versorgung im Krankheitsfall für das höchste Gut, das du besitzt - deine Gesundheit.

Der Wechsel steht und fällt als mit der Gesundheitsprüfung. Hast du relevante Vorerkrankungen, solltest du immer mit einer anonymen Risikovoranfrage beginnen. Ist dein Gesundheitszustand geprüft und du würdest zu normalen bzw. akzeptablen Konditionen versichert werden, folgen die Analyse der Versicherungsgesellschaft selbst und der zur Auswahl stehenden Tarifkombination.

Unser Tipp: Die unsichtbare Verbindung zwischen PKV und BU!

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist für jeden wichtig, da Berufsunfähigkeit nicht nur durch den Job, sondern auch durch Freizeitunfälle oder Erkrankungen verursacht werden kann. Besonders Arbeitnehmer sollten ihre Arbeitskraft absichern, da nach der Lohnfortzahlung Krankengeld oder Krankentagegeld einsetzt, was jedoch langfristig nicht ausreicht. Es ist entscheidend, BU und Krankentagegeldversicherungen aufeinander abzustimmen, um Einkommenslücken zu vermeiden. Privat Krankenversicherte sollten besonders auf die Definitionen von Berufsunfähigkeit achten, da diese den Anspruch auf Krankentagegeld beeinflussen.

4. Was sollte ich vor dem Wechsel in die Private Krankenversicherung beachten?

Sehr viele Faktoren, weil es eben um die lebenslange Absicherung deiner Gesundheit geht. Die Gesundheitsprüfung ist der erste Schritt. Bei der Auswahl des Versicherers sollten nicht nur die Versicherungsbedingungen, die den tatsächlichen Leistungsumfang darstellen, beachtet werden, sondern auch die Unternehmenskennzahlen, die eine Indikation für eine langfristige Beitragsstabilität geben können. Tarif- und Gesellschaftsanalyse sind nur zwei Teilbereiche des Auswahlprozesses.

5. Was sind Altersrückstellungen?

Neben den eventuell notwendigen Beitragsanpassungen aufgrund der Medizininflation, kann eine Versicherungsgesellschaft deinen Beitrag, z.B. noch aufgrund ihres Wirtschaftsergebnis im Geschäftsbereich Private Krankenversicherung, zu hohen Bestandsabflüssen oder einer zu hohen Schadenquote, anpassen. Insbesondere um für die mit zunehmendem Lebensalter voraussichtlich ansteigenden Behandlungskosten vorzusorgen, bilden PKV-Tarife deshalb Altersrückstellungen. Sie entsprechenden einem prozentualen Anteil deines Gesamtbeitrags. Hieraus ergibt sich das für dich wichtige Zusammenspiel zwischen Gesamtbeitrag und Altersrückstellungen, welches erheblichen Einfluss auf eventuell notwendige Beitragsanpassungen hat.

Gut zu wissen: Nachhaltige Finanzierung in der Privaten Krankenversicherung

Altersrückstellungen (ARsT) sind ein zentraler Mechanismus in der privaten Krankenversicherung (PKV), um die Beiträge im Alter stabil zu halten. Die Beiträge werden in jungen Jahren höher angesetzt, um Rücklagen für die steigenden Gesundheitskosten im Alter zu bilden. Es gibt verschiedene Quellen zur Finanzierung der ARsT, wie den Gesamtbeitrag, Überzinsen, den gesetzlichen Zuschlag und optionale Beitragsentlastungstarife. Bei Krankenzusatzversicherungen kann man Tarife mit oder ohne ARsT wählen, wobei Tarife ohne Altersrückstellungen zunächst günstiger sind, jedoch später höhere Beitragssprünge aufweisen können. Langfristige Planung und die Berücksichtigung von Altersrückstellungen sind entscheidend, um eine nachhaltige Absicherung im Alter sicherzustellen.

6. Wie hoch sollte die Selbstbeteiligung sein?

Am beten Null (s. Nr. 5). Denn je geringer dein Gesamtbeitrag, desto weniger Altersrückstellungen werden aufgebaut. Je weniger Altersrückstellungen, desto instabiler dein Beitrag. Grundsätzlich solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass die PKV so etwas wie eine Entscheidung für das ganze Leben ist – eben eine Lebenszeitentscheidung. Junge und gesunde Menschen benötigen oft keine dauerhafte und kostspielige Behandlung. Je älter wir werden, desto ungesünder werden wir und der Sinn einer Selbstbeteiligung verflüchtigt sich. Hast du dich für eine hohe Selbstbeteiligung entschieden, kannst du sie meist nur gegen eine erneute vollständige Gesundheitsprüfung wieder senken.

Unser Tipp: Bei Vorerkrankungen, Risikovoranfrage!

Eine Risikovoranfrage (RVA) bietet die Möglichkeit, anonym eine Einschätzung von Versicherern über den eigenen Gesundheitszustand und die Annahmepolitik zu erhalten, bevor ein offizieller Antrag gestellt wird. Dabei wird eine umfassende Sammlung von Arztberichten und Patientenakten anonymisiert eingereicht, und der Versicherungsmakler stellt Anfragen bei mehreren Gesellschaften. Dies ist sinnvoll, da jede Versicherung unterschiedliche Annahmerichtlinien hat und bestimmte Vorerkrankungen oder Hobbys unterschiedlich bewertet werden. Ein Vorteil der RVA ist, dass man ohne Risiko verhandeln kann, um die besten Konditionen zu erhalten, ohne in der Wagnisdatei der Versicherer vermerkt zu werden. Es ist ratsam, gründliche Informationen bereitzustellen und einen erfahrenen Makler zu beauftragen, um den besten Versicherungsschutz zu erhalten.

7. Was ist eine Beitragsrückerstattung?

Bei vielen Tarifen wird "Gesundsein" belohnt. Gehst du in einem Kalenderjahr nur zu Vorsorgeuntersuchungen und Prophylaxe, so dass du für den Versicherer wenig Kosten verursacht hast, erhältst du im folgenden Jahr eine teilweise Rückerstattung deiner im Vorjahr gezahlten Beiträge. Darüber hinaus bieten Versicherer einen Verhaltens- oder Gesundheitsbonus an, wenn du dich bspw. regelmäßig messen und wiegen lässt. Beachte, dass du den aus einer Beitragsrückerstattung erhaltenen Betrag bei der nächsten Steuererklärung angeben musst, da du zuvor deine gezahlten Beiträge steuermindernd geltend gemacht hast.

Unser Tipp: Die Zahnzusatzversicherung!

Eine gute Zahngesundheit beginnt schon in der Schwangerschaft und legt den Grundstein für ein gesundes Leben. Schwangere sollten besonders auf ihre Mundhygiene achten, um Karies und Parodontoserkrankungen vorzubeugen, die sowohl die Mutter als auch das Kind betreffen können. Für Kleinkinder ist es wichtig, ab dem ersten Zahn mit einer sanften Zahnpflege zu starten, um langfristige Schäden zu vermeiden. Doch selbst bei bester Vorsorge können teure Behandlungen wie Zahnersatz oder Zahnreinigungen anfallen – hier hilft eine Zahnzusatzversicherung, um finanzielle Belastungen zu reduzieren. Mit der richtigen Absicherung kannst du teure Behandlungen sorgenfrei in Anspruch nehmen und deine Zahngesundheit optimal schützen.


8. Kann ich meine Krankenversicherungsbeiträge von der Steuer absetzen?

Grundsätzlich kannst du deine Beiträge zur privaten Kranken- und Pflegeversicherung steuerlich geltend machen. Sie zählen, wie auch die Beiträge zur privaten Altersvorsorge, zu den sogenannten Vorsorgeaufwendungen. Während dein Beitrag zur Pflegeversicherung in Gänze im Rahmen der Höchstgrenzen steuermindernd angerechnet wird, werden bei der Krankenversicherung nur die Beiträge zur Basiskrankenversicherung berücksichtigt. Bei den Basisleitungen orientiert man sich an den Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), weshalb z.B. der Beitragsanteil für das PKV-typische Zweibettzimmer oder die Chefarztbehandlung nicht dazu zählen. Ebenso nicht wie die Krankentagegeldversicherung. Über die genaue Verteilung deiner Beiträge, kann dir dein Krankenversicherer Auskunft geben. Sollte dein Tarif eine Beitragsrückerstattung (s. Frage 7) vorsehen, ist dieser positive Kapitalzufluss zurück an dich, ebenso bei der Steuererklärung anzugeben.

Unser Tipp: Mit diesen Versicherungen kannst du dich gegen das Pflegerisiko absichern!

Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt oft nicht alle Kosten ab. Insbesondere für stationäre Pflege, kann erheblich sein, weshalb du private Zusatzversicherungen in Betracht ziehen solltest, um dich und deine Familie gegen dieses erhebliche Vermögensrisiko zu schützen. Es gibt drei Hauptarten von Pflegeversicherungen: die Pflegetagegeldversicherung, der staatlich geförderte PflegeBAHR und die Pflegerentenversicherung, die jeweils unterschiedliche Leistungen und Absicherungsmöglichkeiten bieten. Bei Vorerkrankungen kann der Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung durch eine vereinfachte Gesundheitsprüfungen erleichtert werden. 

9. Welche Zusatzbausteine kann ich noch versichern?

Es gibt eine breite Auswahl an Zusatzbausteinen. Bevor du dich für einen entscheidest, solltest du deinen Bedarf prüfen und klären, ob du das Risiko nicht bereits anderweitig abgedeckt hast.


Zusatzbausteine können sein:

  • Krankentagegeldversicherung, um den Verdienstausfall ab dem 43. Krankheitstag auszugleichen
  • Krankenhaustagegeldversicherung, um die Kosten für einen Krankenhausaufenthalt zu senken
  • Pflegezusatzversicherung, um die Leistungen der Pflegepflichtversicherung aufzustocken
  • Beitragsentlastungstarif, um den PKV-Beitrag im Alter zu senken

Gut zu wissen: Die 20 häufigsten Fragen zur KTV beantwortet! 

Die Krankentagegeldversicherung sichert dein Einkommen ab, wenn du aufgrund einer Krankheit längerfristig arbeitsunfähig wirst und bietet mehr Flexibilität als das gesetzliche Krankengeld. Besonders für Selbstständige, Freiberufler und Privatversicherte ist sie unerlässlich, da sie sonst keinen Einkommensschutz bei Krankheit haben. Die Höhe des Krankentagegeldes sollte deinem Verdienstausfall entsprechen und lässt sich bei vielen Tarifen auch nachträglich anpassen. Es ist wichtig, die Krankentagegeldversicherung auf die Berufsunfähigkeitsversicherung abzustimmen, um Versorgungslücken zu vermeiden. 

10. Was ist ein Beitragsentlastungstarif?

Zusätzlich zu den ohnehin einkalkulierten Altersrückstellungen kannst du einen Mehrbeitrag leisten - zum Beispiel, weil du den Arbeitgeberzuschuss noch nicht ausgeschöpft hast - und dieser Beitrag wird für dich auch angelegt und verzinst. Dadurch senkst du deinen PKV-Beitrag ab Rentenbeginn um einen, schon heute festgelegten, Betrag. Du stellst beim Vertragsabschluss z.B. ein, dass dein Monatsbeitrag ab dem 67. Lebensjahr um 200 Euro gesenkt werden soll. Dadurch erhöht sich dein Monatsbeitrag ab Vertragsbeginn um 50 Euro. Je nach Versicherer musst du die 50 Euro aber auch noch nach deinem Rentenbeginn – dann aber ohne zusätzlichen Arbeitgeberzuschuss – weiterbezahlen. Solltest du den Versicherer wechseln, verlierst du das im Beitragsentlastungstarif angehäufte Guthaben.


Eine flexiblere sowie renditeträchtigere Gegenkonstruktion kann eine fondsgebundene Basisrentenversicherung sein, weil man seine Beiträge dafür auch steuerlich geltend machen kann, jedoch frei in der Verwendung der ausgezahlten Rente ist. 

Die Basisrente: Das Fundament der Alterssicherung!

Das Drei-Schichten-Modell der Altersvorsorge bildet mit der Basisversorgung (Schicht 1) das Fundament der Alterssicherung. Diese Schicht bietet steuerliche Vorteile und dient zur Sicherung des Lebensstandards im Alter. Die Basisrente  kann fondsgebunden gestaltet werden, jedoch ist eine einmalige Kapitalauszahlung ausgeschlossen. Beiträge zur Basisversorgung sind steuerlich absetzbar, was die Steuerlast erheblich senken kann, während die ausgezahlte Rente nachgelagert besteuert wird. Die Basisversorgung kann der zentrale Baustein des Altersvorsorgekonzepts sein. 

11. Wo kann ich meine Kinder versichern, wenn ich privat krankenversichert bin?

Bei Verheirateten entscheidet beispielsweise das Einkommen und in welchem System (GKV oder PKV) der höherverdienende Part versichert ist. Zusätzlich spielt die genau Höhe des Einkommens eine Rolle. Weil diese Frage oft ohne weitere Informationen schwer zu beantworten ist, solltest du den Rat eines erfahrenen Experten einholen.

12. Was ist ein Starter-Tarif?

Wenn du dich schon etwas mit der Tarifwelt auseinandergesetzt hast, wird dir aufgefallen sein, dass du bei einer Gesellschaft zwischen mindestens drei unterschiedlichen Tarifvarianten auswählen kannst. Oftmals werden sie als Basis, Komfort und Premiumvariante bezeichnet. Die ersten beiden beinhalten eine Option, nach einer festgelegten Anzahl an Versicherungsjahren (z.B. drei, fünf sieben), ohne erneute Gesundheitsprüfung, in einen leistungsstärkeren Tarif zu wechseln. Möchtest du sozusagen auf Zeit spielen, weil du vielleicht denkst noch gut in Schuss zu sein, könntest du mit meiner stufenweisen Steigerung, etwas an Beitrag sparen, weil ein Basistarif deutlich günstiger ist als der Premiumtarif. Doch bedenke dabei, dass du mit einem geringeren Beitrag auch weniger Altersrückstellungen aufbaust.

Gut zu wissen: Schwere Krankheiten können jeden treffen!

Die Schwere-Krankheiten-Versicherung (Dread Disease) leistet eine einmalige Kapitalzahlung, wenn bei Dir eine schwere Krankheit wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall diagnostiziert wird. Sie dient dazu, finanzielle Belastungen wie Behandlungskosten oder Verdienstausfälle abzufedern, und greift unabhängig von Deiner Arbeitsfähigkeit. Typischerweise sind mindestens 40 schwerwiegende Krankheiten abgedeckt, wobei der genaue Umfang je nach Versicherer variiert. Besonders sinnvoll ist diese Versicherung für Selbständige, Freiberufler und Menschen mit hohen finanziellen Verpflichtungen.

13. Was ist eine Kindernachversicherung?

Diesen Joker kann jeder für sich nutzen, der Nachwuchs plant. Denn schon bei dessen Planung solltest du, auch wenn du dich gegen den Wechsel in die Private Krankenversicherung (PKV) entschieden hast, zumindest an eine stationäre Krankenzusatzversicherung denken. Sicher ist sicher. Wenn du nämlich vor der Geburt, mindestens drei Monate in der PKV oder durch eine (Stationäre) Zusatzversicherung versichert gewesen bist, hat dein Kind Anspruch auf die sogenannte Kindernachversicherung.  Du stellst dafür einen Antrag und es erhält Versicherungsschutz, ohne dass ihr Gesundheitsfragen beantworten müsst. Der Versicherungsschutz gilt dann sogar rückwirkend ab dem ersten Tag.


Bitte beachte, dass du diesen Antrag spätestens zwei Monate nach der Geburt stellen musst, damit der Joker noch greift. Im Idealfall ist übrigens die Mutter sogar schon neun Monate vor der Schwangerschaft versichert gewesen, so dass sie selbst im Krankenhaus auch die gewünschte Behandlung (Zweitbettzimmer, Chefarztbehandlung etc.) erhalten kann.

Unser Tipp: Deine Kinder sollten gegen Unfälle versichert sein! 

Die Kinderunfallversicherung schützt euch vor den finanziellen Folgen eines Unfalls, insbesondere wenn bleibende Schäden entstehen. Sie bietet eine Einmalzahlung, um das Zuhause behindertengerecht anzupassen, und kann eine Unfallrente zur Deckung langfristiger Kosten umfassen. Da Kinder oft Gefahren nicht richtig einschätzen können und die meisten Unfälle im häuslichen Umfeld oder in der Freizeit passieren, ist diese Versicherung besonders sinnvoll. Beim Abschluss solltest unter anderem du auf die Höhe der Invaliditätssumme und eine hohe Progression achten. Weitere Zusatzleistungen, wie Krankentagegeld oder Bergungskosten, sind oft im Tarif enthalten.

14. Was ist eine Kinderalleinversicherung?

Anders als bei der Kindernachversicherung (s. Frage 13), musst du hier für dein Kind Gesundheitsfragen beantworten. Vorerkrankungen können somit zu einer Erschwernis (Beitragszuschlag, Leistungsausschluss) oder gar Antragsablehnung führen. Der Versicherungsschutz greift dann auch nicht rückwirkend ab dem Tag der Geburt, sondern erst in Zukunft. Dein Kind kann über diesen „vollständigen“ Antragsweg aber auch bei einer anderen Gesellschaft versichert werden, als du es selbst bist. Je nach Versicherer sind Altersgrenzen zu beachten. Viele bieten die Kinderalleinversicherung nämlich erst ab einem gewissen Lebensalter an. Die Kinderalleinversicherung ersetzt deshalb nicht die Vorteile der Kindernachversicherung. 

Unser Tipp: Mit der IBU gehen keine Beiträge verloren! 

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für Kinder bietet den Vorteil, dass diese aufgrund ihres jungen Alters leichter einen umfassenden Versicherungsschutz erhalten. Besonders interessant ist die Investment-BU (IBU), bei der Überschüsse in einen Investmentfonds oder ETF eingezahlt werden, wodurch sich ein steuerfreies Guthaben ansammelt, das spätestens am Ende der Laufzeit ausgezahlt wird. Diese Kombination aus Schutz und Kapitalanlage macht die IBU zu einer attraktiven Option, da das investierte Geld nicht verloren geht, selbst wenn keine Berufsunfähigkeit eintritt. Die IBU bietet langfristige finanzielle Vorteile im Vergleich zur klassischen SBU. Der frühe Abschluss sichert günstige Beiträge und ermöglicht eine flexible Anpassung der Versicherung, wenn das Kind älter wird.

15. Was ist eine Anwartschaftsversicherung?

Mit diesem "Trick" kannst du dir sozusagen deinen aktuellen Gesundheitszustand einfrieren lassen und den (Wieder)Eintritt in die Private Krankenversicherung (PKV) verschieben. Mit einer solchen kleinen Anwartschaftsversicherung beantwortest du heute die Gesundheitsfragen für den gewünschten Tarif und kannst den Versicherungsschutz erst später aktivieren.


Insbesondere Studierende, die zum Berufsbeginn in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versicherungspflichtig werden, sollten zumindest die kleine Anwartschaftsversicherung wählen und den bestehenden Versicherungsschutz erstmal nicht aufkündigen. Neben der kleinen gibt es noch die große Anwartschaftsversicherung, mit der du zusätzlich noch dein kalkulatorisches Eintrittsalter einfrieren würdest.


Wechselst du beispielweise erst in fünf Jahren nach Abschluss der Anwartschaft in die PKV, bist du für die Beitragskalkulation nicht fünf Jahre älter geworden. Bei der großen Anwartschaft werden also bereits Altersrückstellungen aufgebaut, weshalb der Beitrag nicht bei vielleicht zehn Euro im Monat (wie bei der Kleinen) liegt, sondern eher bei 200 Euro. Dieser Mehrbeitrag hat sich i.d.R. schnell amortisiert, weil in der PKV ein Jahr jünger auch mal schnell fünf Euro an Beitrag im Monat weniger bedeuten kann.


Kommst du sozusagen von der anderen Seite, indem du von der PKV in die GKV wechselst, solltest du deinen Versicherungsschutz nicht einfach kündigen, sondern auf eine kleine/große Anwartschaft plus eventuell Zusatzversicherungen umstellen. Dieser Hinweis gilt insbesondere für alle privatversicherten Eltern, deren Kinder vor der Erstausbildung oder dem Berufseinstieg stehen. 

Unser Tipp: Finde die für dich günstigste Krankenkasse!

Ein Vergleich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lohnt sich, da die verschiedenen Krankenkassen trotz einheitlicher Grundleistungen zusätzliche Leistungen anbieten können. Viele Kassen gewähren zum Beispiel Zuschüsse für alternative Heilmethoden, Gesundheitskurse oder umfangreichere Vorsorgeuntersuchungen. Auch die Höhe des Zusatzbeitrags variiert je nach Krankenkasse, was sich direkt auf den monatlichen Beitrag auswirken kann. Ein Wechsel zu einer günstigeren GKV mit besseren Zusatzleistungen kann somit finanzielle Vorteile bieten und die Versorgung verbessern.

16. Was ist eine Prüfoption?

Bei Vorerkrankungen möchten Versicherer eine Ausschlussklausel für die vorliegende Erkrankung vereinbaren, welche jedoch nachträglich überprüft werden kann. Denn ein Versicherer muss grundsätzlich alle Versicherten gleichbehandeln bzw. bepreisen. Durch diese Vorgabe wird das Kollektiv (vor Beitragssteigerungen) geschützt.

Kannst du nun aber fachärztlich bestätigt vorlegen, dass für die ursächliche(n) Vorerkrankung(en) gänzlich und dauerhafte Behandlungs- und Beschwerdefreiheit vorliegt, steht dir die Prüfoption zu.  Führst du vor der Antragstellung eine anonymen Risikovoranfrage durch, solltest du eine dahingehend festgehaltene Vertragsvereinbarung erfragen.

17. Was ist eine Tarifwechseloption?

Innerhalb der Versicherungsgesellschaft ist es oft möglich, in einen gleichwertigen Tarif zu wechseln, ohne eine erneute Gesundheitsprüfung bestehen zu müssen. Einige Tarife sehen zudem eine, zu bestimmten Zeitpunkten festgelegte, Option vor, in einen leistungsstärkeren Tarif, wechseln zu können. Die Tarifwechseloption kann für junge Gründer eine Möglichkeit sein, die Beiträge in den ersten Jahren gering zu halten, um dann später, wenn das eigene Business läuft, in einen besseren Tarif zu wechseln.

Gut zu wissen: Worauf du bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten solltest und wie du den für dich passenden Tarif findest: 

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist eine der wichtigsten Absicherungen, da sie den Verlust der Arbeitskraft abdeckt und eine monatliche Rente zahlt, wenn man seinen zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben kann. Sie schützt vor den finanziellen Folgen durch Krankheiten, Unfälle oder berufliche Belastungen, die langfristig zur Berufsunfähigkeit führen können. Für Kinder gibt es die Möglichkeit, früh eine BU abzuschließen, was besonders vorteilhaft ist, da Gesundheitszustand und niedrige Beiträge gesichert werden. Alternativen zur BU wie die Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder Grundfähigkeitsversicherung existieren, bieten jedoch keinen gleichwertigen Schutz. Ein frühzeitiger Abschluss ist empfehlenswert, um spätere Risiken zu minimieren und die Beiträge niedrig zu halten.

18. Wie kann ich wieder zurück in die GKV wechseln?

Das ist nur in wenigen Ausnahmen möglich. Arbeitnehmer, die z.B. durch einen Jobwechsel wieder unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) verdienen, müssen sich sogar wieder in der GKV versichern. Ab dem 55. Lebensjahr heißt es dann so oder so rien va plus, nichts geht mehr. Übrigens kann der Vollversicherungsschutz der bisherigen PKV in der Regel in eine Zusatzversicherung (stationär, ambulant, Zahn) umgewandelt werden.

19. Was passiert mit meiner PKV, wenn ich arbeitslos werde?

Wenn du arbeitslos wirst und Arbeitslosengeld I beziehst, bist du in der Regel gesetzlich krankenversichert. Du kannst jedoch die PKV auf eine Anwartschaftsversicherung umstellen, um deinen bisherigen Gesundheitszustand und das Eintrittsalter für einen späteren Wiedereintritt zu sichern. Beziehst du Arbeitslosengeld II, kannst du dich entweder freiwillig gesetzlich versichern oder in der PKV bleiben, wenn du die Beiträge selbst zahlen kannst.

Unser Tipp: Die betriebliche Krankenversicherung! 

Gezielte Prävention und Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz tragen vor allem zu geringeren Ausfallzeiten bei. Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) spielt dabei eine zentrale Rolle und bietet Arbeitnehmern umfassende Absicherungsmöglichkeiten, die über die gesetzliche Krankenversicherung hinausgehen. Arbeitgeber profitieren von gesünderen, motivierten Mitarbeitenden und können gleichzeitig ihre Attraktivität im Wettbewerb um Talente steigern. Mit einer bKV lassen sich die Gesundheitskosten für das Unternehmen langfristig senken. Wir beraten dich gerne, wie du die bKV optimal für dein Unternehmen oder dich als Arbeitnehmer nutzen kannst.

20. Wie funktioniert die Familienversicherung in der PKV?

In der PKV gibt es keine beitragsfreie Familienversicherung wie in der GKV. Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Versicherungsvertrag, für den Beiträge zu zahlen sind. Allerdings bieten viele PKV-Anbieter Familientarife an, die günstiger sind als Einzelverträge.

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Bis dahin, bleibe kritisch!

Dein Alex Kukovic

Über den Autor:

Alexander ist seit 2006 als Berater für Privatkunden in der Versicherungsbranche tätig. Der studierte Versicherungsmakler (Abschluss im Versicherungswesen an der Fachhochschule Köln) gilt als Experte in den Bereichen Arbeitskraftabsicherung, private Krankenversicherung sowie Altersvorsorge.


Sein Leitspruch "Amat victoria curam" – übersetzt als "Der Sieg liebt die Vorbereitung" – bildet das Fundament seiner Arbeit. Alexander legt besonderen Wert darauf, dass seine Mandanten die von ihm empfohlenen Versicherungen vollumfänglich verstehen. Dabei verfolgt er einen strukturierten und konzeptionellen Ansatz, um eine umfassende Vorbereitung sicherzustellen.

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