Wie sicher ist dein Einkommen bei Krankheit?
1. Was ist eine Krankentagegeldversicherung?
Die Krankentagegeldversicherung sichert dein Einkommen ab, wenn du aufgrund einer Krankheit längerfristig arbeitsunfähig wirst. Sie zahlt dir ab dem vereinbarten Zeitpunkt einen täglichen Geldbetrag, um deinen Verdienstausfall auszugleichen.
Zum Beispiel endet die Lohnfortzahlung bei Angestellten, die gesetzlich krankenversichert sind, meist nach 42. Krankheitstagen, so dass die Krankentagegeldversicherung den Einkommensverlust ab dem 43. Tag ausgleichen würde.
2. Was ist der Unterschied zwischen der gesetzlichen und privaten Krankentagegeldversicherung?
Gesetzliche Krankenkassen bieten das sogenannte Krankengeld an, das in der Regel nach 6 Wochen Arbeitsunfähigkeit greift und auf 70% des Bruttoverdienstes (max. 90% des Nettoeinkommens) begrenzt ist. Es wird normalerweise nur für längstens 72 Wochen wegen derselben Erkrankung gezahlt.
Private Krankentagegeldversicherungen können hingegen individuell gestaltet werden, so dass du kürzere oder längere Karenzzeiten sowie auch höhere Tagessätze wählen kannst. Die Leistungsdauer ist bei vielen Tarifen unbegrenzt bzw. solange du krankgeschrieben (arbeitsunfähig) bist.
Das private Krankentagegeld kann das gesetzliche Krankengeld ergänzen, damit dir wieder die gewohnte Einkommenshöhe zur Verfügung steht.
3. Für wen ist die Krankentagegeldversicherung sinnvoll?
Besonders sinnvoll ist sie für Selbstständige, Freiberufler und Arbeitnehmer, die keine oder nur eine kurze Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erhalten. Für
Privatkrankenversicherte ist sie ein Muss, weil sonst gar keine Absicherung des Verdienstausfalls besteht. Für Familien und Immobilienfinanzierer ist sie eine wichtige Stütze, um das Immobiliendarlehen auch bei dauerhafter Krankheit weiter bedienen zu können.
Welcher Tarif genau für dich passend ist, hängt ferner von deinem Berufsbild ab. Ein niedergelassener Arzt sollte auf andere Bedingungspunkte Wert legen als z.B. ein angestellter Ingenieur.
4. Muss ich bei Abschluss einer Krankentagegeldversicherung Gesundheitsfragen beantworten?
In der Regel findet eine Gesundheitsprüfung, bei der du Fragen zu deinem Gesundheitszustand und zu Vorerkrankungen beantworten musst, statt. Bei schweren Vorerkrankungen kann es zu Leistungsausschlüssen oder höheren Beiträgen kommen.
Wenn bereits Vorerkrankungen bestehen, solltest du deshalb eine
anonyme Risikovoranfrage durchführen.
Vereinzelt bieten Versicherer eine Krankentagegeldversicherung ohne jegliche Gesundheitsprüfung an. Der Tagessatz ist dann auf 20 Euro begrenzt. Für alle, die aufgrund Ihres Gesundheitszustands sonst gar keinen Versicherungsschutz erhalten würden, ist dies dennoch eine gute Möglichkeit, um ihre Versorgungslücke wenigstens etwas zu schließen.
5. Wie hoch sollte das Krankentagegeld sein?
Die Höhe des Krankentagegeldes sollte annähernd deinem Nettoverdienstausfall entsprechen. Es ist wichtig, die Höhe realistisch zu wählen, damit du im Krankheitsfall finanziell ausreichend abgesichert bist. Eine zu hohe Absicherung hingegen, kann als unwirtschaftlich betrachtet werden und den Versicherungsschutz gefährden.
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6. Warum sollte ich meine Krankentagegeldversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung aufeinander abstimmen?
Sobald du berufsunfähig im Sinne der Bedingungen deiner Krankentagegeldversicherung bist, wird die Versicherungsgesellschaft die Leistungen einstellen. Damit du ab diesem Zeitpunkt nicht in eine, meist erhebliche, Versorgungslücke gerätst, sollten beide Versicherungen eine möglichst identische Definition von Berufsunfähigkeit definieren. Erst dann ist ein nahtloser Übergang zwischen Krankentagegeld- und
Berufsunfähigkeitsversicherung gewährleistet.
Oftmals fällt die monetäre Leistung aus einer Krankentagegeldversicherung höher als bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Überschneiden sich sozusagen die beiden Leistungen, so musst du das in dem Fall zu viel erhaltene Krankentagegeld zurückzahlen. Und zwar rückwirkend ab dem Zeitpunkt wo die Berufsunfähigkeit festgestellt worden ist.
7. Ab wann leistet die Krankentagegeldversicherung?
Die Leistung beginnt nach einer vereinbarten Karenzzeit (siehe Frage 11), die in der Regel zwischen 3 und 42 Tagen liegt. Die Karenzzeit sollte so gewählt werden, dass sie den Zeitraum abdeckt, in dem du noch eine Lohnfortzahlung oder ausreichend Krankengeld von der gesetzlichen Krankenkasse erhältst.
8. Wie lange zahlt die Krankentagegeldversicherung?
Die Versicherung zahlt, solange du arbeitsunfähig bist und die vertraglichen Bedingungen erfüllst. Bei längeren Krankheitszeiten kann das Krankentagegeld bis zur Wiederaufnahme der Arbeit oder bis zur möglichen Berufsunfähigkeit gezahlt werden.
Wichtig ist, dass du deine Krankentagegeld- auf deine
Berufsunfähigkeitsversicherung aufeinander abstimmst, damit du keine Leistungslücke befürchten musst (siehe Frage 6).
9. Kann ich die Beiträge zu meiner Krankentagegeldversicherung steuerlich absetzen?
Ja, die Beiträge zur Krankentagegeldversicherung können in der Regel als Vorsorgeaufwendungen steuerlich geltend gemacht werden. Die genaue Absetzbarkeit hängt jedoch von deiner individuellen steuerlichen Situation ab.
10. Muss ich auf die Leistungen aus einer Krankentagegeldversicherung Steuern oder Sozialversicherungsbeiträge zahlen?
Leistungen aus einer Krankentagegeldversicherung gelten nicht als Einkommen und sind somit steuerfrei. Die Steuerfreiheit gilt unabhängig davon, ob du selbstständig oder angestellt bist.
Auf die Leistungen aus einer privaten Krankentagegeldversicherung fallen keine Sozialversicherungsbeiträge an. Dies umfasst die Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Das Krankentagegeld ist für dich vollständig beitragsfrei.
11. Was bedeutet Karenzzeit?
Die Karenzzeit ist der Zeitraum, ab dem die Krankentagegeldversicherung beginnt zu zahlen. Diese Zeitspanne wird im Versicherungsvertrag festgelegt und kann flexibel gestaltet werden. Wenn du bspw. mit deinem Arbeitgeber eine längere Lohnfortzahlung als 42 Tage vereinbart hast, könntest du den Leistungszeitpunkt deiner Krankentagegeldversicherung um die entsprechende nach hinten setzen.
Doch beachte, dass du vielleicht nicht durchgehend bei nur einem Arbeitgeber beschäftigt sein wirst und das Vorverlegen des Leistungszeitpunkts wieder das Bestehen einer Gesundheitsprüfung bedingen würde.
12. Kann ich die Höhe des Krankentagegeldes nachträglich anpassen?
Ja, du kannst die Höhe des Krankentagegeldes nachträglich anpassen. Bei einigen Tarifen ist das alle zwei bzw. drei Jahre, ohne erneute Gesundheitsprüfung, möglich. Viele Tarife bieten auch eine Nachversicherungsoption, ebenfalls ohne Gesundheitsprüfung, nach einer Gehaltserhöhung an.
13. Was passiert, wenn ich während der Krankentagegeldzahlung eine andere Erkrankung bekomme?
Die Krankentagegeldversicherung zahlt weiterhin, solange die Arbeitsunfähigkeit besteht. Jede neue Erkrankung wird dabei individuell geprüft, aber laufende Zahlungen werden nicht automatisch unterbrochen.
14. Muss ich das Krankentagegeld zurückzahlen, wenn ich schneller gesund werde als gedacht?
Nein, das Krankentagegeld muss nicht zurückgezahlt werden, wenn du schneller wieder gesund wirst und die Arbeit aufnimmst. Die Zahlungen enden mit dem Ende der Arbeitsunfähigkeit.
15. Was ist, wenn meine Arbeitsunfähigkeit über mehrere Jahre andauert?
Die Krankentagegeldversicherung zahlt grundsätzlich so lange, wie die Arbeitsunfähigkeit besteht und die Bedingungen des Vertrages erfüllt sind. Bei langanhaltender Arbeitsunfähigkeit kann eine Umstellung auf eine Berufsunfähigkeitsrente sinnvoll sein.
Deshalb sollten Krankentagegeld- und Berufsunfähigkeitsversicherung aufeinander abgestimmt sein
(s. Frage 6).
16. Gibt es Wartezeiten bei der Krankentagegeldversicherung?
Ja, einige Versicherer haben Wartezeiten von bis zu drei Monaten, bevor die Versicherung greift. Diese Wartezeiten gelten jedoch nicht bei Unfällen.
17. Kann ich die Krankentagegeldversicherung auch bei Arbeitslosigkeit nutzen?
Die Krankentagegeldversicherung ist an eine Berufstätigkeit gebunden. Bei Arbeitslosigkeit besteht in der Regel kein Anspruch auf Krankentagegeld, da kein Verdienstausfall vorliegt.
18. Was passiert, wenn ich meinen Beruf wechsle?
Je nach Tarif, solltest du einen Berufswechsel dem Versicherer melden, da der Beruf das Risiko und damit den Beitrag beeinflussen kann. In einigen Fällen kann ein Berufswechsel nämlich eine Anpassung der Prämie erforderlich machen.
19. Kann der Versicherer mich nach einem Leistungsfall kündigen?
Wie bei jeder Versicherung solltest du vorher genau auf die Versicherungsbedingungen achten und somit die Spreu vom Weizen trennen. Es gibt, auch bei einer Krankentagegeldversicherung, einige Bedingungspunkte, die wichtig sind, aber nicht von allen Tarifen erfüllt werden.
Dass die Versicherungsgesellschaft auf ihr Kündigungsrecht nach einem Leistungsfall verzichtet, ist einer der wichtigsten Punkte, damit du dir nach deiner Genesung nicht einen neuen Tarif suchen musst. Denn dann könnte es aufgrund der Vorerkrankung schwieriger werden überhaupt den passenden Schutz zu akzeptablen Konditionen zu finden. Zusätzlich bist du dann auch wieder älter und zahlst allein schon dadurch einen höheren Beitrag.
20. Wie finde ich die richtige Krankentagegeldversicherung?
Die richtige Krankentagegeldversicherung findest du am besten durch eine individuelle Beratung bei einem
Versicherungsmakler, der für dich verschiedene Angebote vergleicht und auf deine persönliche Situation und Bedürfnisse abstimmt.
Nur ein Experte kann dir aufzeigen, auf welche Bedingungspunkte in deinem Fall zu achten ist. Zahlt deine Versicherung auf bei einer Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Alkoholgenuss? Wird der vereinbarte Tagessatz auch bei einem Kuraufenthalt gezahlt? Oder wenn du im Ausland bist? Erhältst du sogar eine Entbindungspauschale von deiner Versicherung?
Wir empfehlen
Eine Krankentagegeldversicherung ist eine sinnvolle Ergänzung für alle, die ihr Einkommen bei längerer Krankheit absichern möchten. Durch die individuelle Anpassung der Leistungen und Beiträge lässt sich ein optimaler Schutz gewährleisten.
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Bis dahin, bleibe kritisch!
Dein Alex Kukovic
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