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Die Vorauszahlung in der Privaten Krankenversicherung – Ein Steuersparmodell?

19. Dezember 2024

Steuervorteile und Rabatte clever nutzen:

Was du über die Vorauszahlung deiner PKV-Beiträge wissen musst!

Die Vorauszahlung von Beiträgen zur Privaten Krankenversicherung (PKV) kann dir Steuervorteile und Beitragsrabatte bringen. In unserem Blogbeitrag erfährst du, welche steuerlichen Möglichkeiten sich für Selbstständige, Beamte und  Privatkrankenversicherte ergeben. Wir erklären dir die wichtigsten Fristen, wie du Beitragsrabatte nutzt und warum eine professionelle Planung bei diesem Modell entscheidend ist. Optimiere deine Steuerlast und entdecke, wie du zusätzliche Vorsorgeaufwendungen clever einbringen kannst. Jetzt mehr erfahren und von steuerlichen Vorteilen profitieren!

Die Vorauszahlung von Beiträgen zur privaten Krankenversicherung (PKV) bietet eine interessante Möglichkeit, Steuern zu sparen und gleichzeitig von Beitragsrabatten zu profitieren. In diesem Blogbeitrag erklären wir, wie dieser Ansatz funktioniert, wer davon profitieren kann und welche Einschränkungen zu beachten sind.

Unser Tipp: Auf diese Kriterien solltest du bei einer PKV achten!

Der Wechsel von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zur privaten Krankenversicherung (PKV) ist eine bedeutende Entscheidung, die gut überlegt sein sollte. Vor dem Wechsel müssen Szenarien im Erwerbsleben und in der Rente sorgfältig kalkuliert werden, um sicherzustellen, dass der Wechsel langfristig sinnvoll für dich ist. Die Wahl des richtigen Tarifs erfordert eine genaue Prüfung der Versicherungsbedingungen, Tarifkennzahlen und Unternehmensstabilität, um Beitragsstabilität zu gewährleisten. Unverzichtbare Leistungen, wie die Chefarztbehandlung oder stationäre Psychotherapie, sowie Zusatzbausteine sollten individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmt werden.

Welche Vorteile bringt dir die Vorauszahlung der PKV-Beiträge?

Arbeitnehmer und Beihilfeberechtigte, die einen steuerfreien Zuschuss zur Krankenversicherung erhalten, können maximal 1.900 Euro als Sonderausgaben abziehen. Steuerzahlern, die den Beitrag zu ihrer Krankenversicherung alleine tragen, steht ein absetzbarer Höchstbeitrag von 2.800 Euro zur Verfügung.


Sollte der dir zur Verfügung stehende Betrag an Sonderausgaben bereits durch deine PKV-Beiträge ausgeschöpft sein, so werden deine Beiträge zur Arbeitslosen-, Unfall-, Haftpflicht- Berufsunfähigkeits- sowie weiteren Versicherungen steuerlich nicht mehr berücksichtigt. Nimmst du die Beiträge zu deiner PKV sozusagen für ein bis drei Jahre vorweg, weil du sie im Voraus zahlst, können deine anderen Versicherungen in diesen Jahren Berücksichtigung finden.

Gut zu wissen: Die häufigsten Vorurteile über die Private Krankenversicherung: 

Die private Krankenversicherung (PKV) wird häufig von Vorurteilen begleitet, etwa dass sie im Alter unbezahlbar sei oder dass die Beiträge stärker steigen als in der GKV. Tatsächlich können Maßnahmen wie Altersrückstellungen und spezielle Tarife die Beiträge stabil halten. Während der Familienplanung und Elternzeit kann die PKV teurer sein, bietet jedoch oft umfassendere Leistungen für Kinder und Schwangerschaft. Junge Erwachsene profitieren von günstigen Tarifen und besseren Leistungen.

Ein Rechenbespiel:

Max Muster ist selbständig und privat krankenversichert. Der Beitragsanteil zur Basiskranken- und Pflegeversicherung liegt im Jahr bei 6.000 Euro. Für seine weiteren Vorsorgeaufwendungen (Privathaftpflicht-, Berufsunfähigkeitsversicherung usw.) zahlt er im Jahr 4.000 Euro. Er liegt also deutlich über dem Höchstbetrag von 2.800 Euro. Nun überlegt Max die Beiträge zu seiner PKV für drei Jahre im Voraus zu zahlen.


  1. Ohne Vorauszahlung: Da die jährlichen Beiträge von 6.000 Euro den Höchstbetrag von 2.800 Euro übersteigen, sind als Vorsorgeaufwendungen für ein Jahr die 6.000 Euro bzw. für drei Jahre 18.000 Euro abzugsfähig. Die übrigen Aufwendungen von 4.000 Euro bzw. 12.000 Euro wirken sich steuerlich nicht aus.
  2. Mit Vorauszahlung: Max zahlt rechtzeitig die vollen 18.000 Euro für drei Jahre im Voraus. Dadurch erreicht er, dass im Jahr der Zahlung 18.000 Euro + 4.000 Euro = 22.000 Euro ungekürzt als Vorsorgeaufwendungen berücksichtigt werden können. Weil er in den drei darauffolgenden Jahren keine Beiträge zur Krankenversicherung mehr entrichtet, steht ihm der Höchstbetrag von 2.900 Euro für seine weiteren Vorsorgeaufwendungen (von 4.000 Euro p.a.) zur Verfügung. Max kann also immerhin 2.900 Euro von 4.000 Euro pro Jahr bzw. 8.700 Euro von 12.000 Euro für drei Jahre steuerlich berücksichtigen lassen. 

Gut zu wissen: Die 20 häufigsten Fragen zur PKV beantwortet!

Der Wechsel in die Private Krankenversicherung (PKV) ist z.B. möglich, sobald das Einkommen eines Angestellten die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreitet oder bei Selbstständigkeit und Verbeamtung. Dabei sollte man die langfristigen Auswirkungen auf die Beiträge im Alter beachten, da Altersrückstellungen zur Stabilisierung der Beiträge gebildet werden. Vor einem Wechsel ist eine Gesundheitsprüfung erforderlich, und bei bestehenden Vorerkrankungen kann eine anonyme Risikovoranfrage helfen, den Versicherungsstatus im Voraus zu klären. Es gibt zahlreiche Zusatzbausteine wie Krankentagegeld-, Krankenhaustagegeld- oder Pflegezusatzversicherungen, die den Schutz erweitern können. 

Die Vorauszahlung der PKV-Beiträge kann dir gleich mehrere Vorteile bringen:

  1. Steuerersparnis: Beiträge zur Basiskranken- und Pflegeversicherung können in voller Höhe als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Indem die Beiträge für bis zu drei Jahre im Voraus bezahlt werden, können die abzugsfähigen Beträge im Zahlungsjahr maximiert werden. Das bedeutet: mehr abzugsfähige Sonderausgaben und eine geringere Steuerlast.
  2. Beitragsrabatte: Viele Versicherer gewähren Rabatte (z. B. 1–5 %) auf Vorauszahlungen oder jährliche Zahlungsweisen. Langfristig kann dies erhebliche Einsparungen bringen.
  3. Optimierung der steuerlichen Belastung: In Jahren mit hohem Einkommen, etwa durch Abfindungen, können Vorauszahlungen besonders sinnvoll sein, da der Grenzsteuersatz in diesen Jahren höher ist.


Durch diese Möglichkeit, geleichzeitig Steuern zu sparen und auch noch einen Beitragsrabatt zu erhalten, kannst du in einem Jahr mehrere hundert Euro einsparen. Über einen längeren Zeitraum summieren sich deine Vorteile auf mehrere tausend Euro, die du wiederum für deinen Vermögensaufbau nutzen kannst.

Unser Tipp: Die unsichtbare Verbindung zwischen PKV und BU!

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist für jeden wichtig, da Berufsunfähigkeit nicht nur durch den Job, sondern auch durch Freizeitunfälle oder Erkrankungen verursacht werden kann. Besonders Arbeitnehmer sollten ihre Arbeitskraft absichern, da nach der Lohnfortzahlung Krankengeld oder Krankentagegeld einsetzt, was jedoch langfristig nicht ausreicht. Es ist entscheidend, BU und Krankentagegeldversicherungen aufeinander abzustimmen, um Einkommenslücken zu vermeiden. Privat Krankenversicherte sollten besonders auf die Definitionen von Berufsunfähigkeit achten, da diese den Anspruch auf Krankentagegeld beeinflussen.

Wer kann von der Vorauszahlung profitieren?

Die Vorauszahlung der PKV-Beiträge ist nicht für jeden gleichermaßen geeignet. Besonders profitieren:

  • Selbstständige und Freiberufler: Da sie keine steuerfreien Zuschüsse von Arbeitgebern erhalten, können sie ihre Vorsorgeaufwendungen optimal ausnutzen.
  • Privatversicherte Beamte: In Kombination mit der Beihilfe können Beamte durch Vorauszahlungen ihre steuerliche Belastung reduzieren.
  • Eheleute mit gemeinsamer Veranlagung und PKV: Besonders wenn beide Partner in der PKV versichert sind, ergeben sich erhebliche Spielräume für steuerliche Optimierungen.
  • Personen mit hohen Grenzsteuersätzen: Vorauszahlungen lohnen sich vor allem in Jahren mit höheren Einkommen, um die maximale Steuerersparnis zu erzielen.


Oftmals nicht sinnvoll ist die Vorauszahlung hingegen für gesetzlich Krankenversicherte oder für Angestellte, da in solchen Fällen steuerliche Nachteile entstehen können, etwa durch die Versteuerung des Arbeitgeberzuschusses im Folgejahr.

Worauf solltest du bei der Vorauszahlung achten?

Dein Beitrag zur PKV teilt sich auf in den Beitragsanteil zur Basiskranken- und Komfortabsicherung sowie zur Pflegepflichtversicherung. Lediglich der Anteil zur Basiskranken- und Pflegepflichtversicherung ist steuerlich ansetzbar.

 

Bei der Vorauszahlung der PKV-Beiträge gibt es wichtige Aspekte zu beachten:

  1. Maximale Höhe der Vorauszahlung: Seit 2010 können Beiträge für maximal drei Jahre im Voraus steuerlich geltend gemacht werden. Der Betrag darf das Dreifache der regulären Jahresbeiträge nicht übersteigen.
  2. Zahlungsfristen: Vorauszahlungen müssen vor dem 22. Dezember erfolgen, damit sie im laufenden Jahr steuerlich anerkannt werden. Zahlungen nach diesem Datum werden dem Folgejahr zugerechnet.
  3. Sonstige Vorsorgeaufwendungen: Durch Vorauszahlungen können Beiträge zu anderen Versicherungen (z. B. Haftpflicht, Unfall, Berufsunfähigkeit) in den Folgejahren steuerlich wirksam werden. Hier bietet sich eine gute Gelegenheit zur Optimierung.
  4. Vertragsbedingungen: Nicht alle Versicherer bieten Rabatte für Vorauszahlungen an. Es lohnt sich, vorab mit dem Versicherer zu klären, ob und in welcher Höhe Beitragsnachlässe möglich sind.

Gut zu wissen: Nachhaltige Finanzierung in der Privaten Krankenversicherung

Altersrückstellungen (ARsT) sind ein zentraler Mechanismus in der privaten Krankenversicherung (PKV), um die Beiträge im Alter stabil zu halten. Die Beiträge werden in jungen Jahren höher angesetzt, um Rücklagen für die steigenden Gesundheitskosten im Alter zu bilden. Es gibt verschiedene Quellen zur Finanzierung der ARsT, wie den Gesamtbeitrag, Überzinsen, den gesetzlichen Zuschlag und optionale Beitragsentlastungstarife. Bei Krankenzusatzversicherungen kann man Tarife mit oder ohne ARsT wählen, wobei Tarife ohne Altersrückstellungen zunächst günstiger sind, jedoch später höhere Beitragssprünge aufweisen können. Langfristige Planung und die Berücksichtigung von Altersrückstellungen sind entscheidend, um eine nachhaltige Absicherung im Alter sicherzustellen.

Wie kannst du die Vorauszahlung für dich nutzen?

Um die Vorteile der Vorauszahlung optimal zu nutzen, solltest du folgende Schritte beachten:

  1. Einkommensprognose erstellen: Ermittle, ob dein Einkommen in diesem Jahr besonders hoch ist und ob eine Vorauszahlung für dich steuerlich von Vorteil wäre.
  2. Versicherer kontaktieren: Kläre mit deinem Versicherer, zuerst ob Vorauszahlungen überhaupt möglich sind. Erfrage anschließend, ob Rabatte gewährt werden und wenn ja, in welcher Höhe. Lass dir aufschlüsseln, wie sich dein Gesamtbeitrag in Basiskranken- und Komfortabsicherung sowie Pflegepflichtversicherung aufteilt.
  3. Beratung in Anspruch nehmen: Aufgrund der komplexen steuerlichen Regelungen solltest du mit deinem Steuerberater sprechen. Er kann dir ausrechnen, ob und welchen Effekt dir eine Vorauszahlung bringen würde.
  4. Zahlung rechtzeitig leisten: Stelle sicher, dass die Zahlung vor dem 22. Dezember erfolgt. Bei einigen Versicherern liegt das Datum noch früher, beispielsweise auf dem 15. Dezember.
  5. Steuererklärung optimieren: Trage die Vorauszahlung in deiner Steuererklärung ein und nutze die entstehenden Spielräume für andere Vorsorgeaufwendungen.
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Wir empfehlen

Die Vorauszahlung der PKV-Beiträge kann ein effektives Instrument zur Steueroptimierung sein. Besonders Selbständige, Beamte und Personen mit hohen Einkommen profitieren von den Vorteilen.


Da die Regelungen jedoch komplex sind, sollte die Entscheidung gut durchdacht und optimal geplant werden. Eine professionelle Beratung durch Steuerberater und Versicherungsexperten hilft, die beste Strategie zu finden und langfristig von Steuervorteilen und Rabatten zu profitieren.


Lass uns gemeinsam prüfen, wie viel du durch die Vorauszahlung sparen kannst! Buche hier dein kostenloses Erstgespräch, um dich über deine Möglichkeiten zu informieren.


Bis dahin, bleibe kritisch!

Dein Alex Kukovic

Über den Autor:

Alexander ist seit 2006 als Berater für Privatkunden in der Versicherungsbranche tätig. Der studierte Versicherungsmakler (Abschluss im Versicherungswesen an der Fachhochschule Köln) gilt als Experte in den Bereichen Arbeitskraftabsicherung, private Krankenversicherung sowie Altersvorsorge.


Sein Leitspruch "Amat victoria curam" – übersetzt als "Der Sieg liebt die Vorbereitung" – bildet das Fundament seiner Arbeit. Alexander legt besonderen Wert darauf, dass seine Mandanten die von ihm empfohlenen Versicherungen vollumfänglich verstehen. Dabei verfolgt er einen strukturierten und konzeptionellen Ansatz, um eine umfassende Vorbereitung sicherzustellen.

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