Wechsel zur PKV – Diese Punkte solltest du nicht übersehen!
Die Entscheidung für den
Systemwechsel von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zur
Privaten Krankenvollversicherung (PKV) allein, ist eine bedeutende, die gut überlegt sein will.
Bevor du diesen Schritt überhaupt in Erwägung ziehst, solltest du
unterschiedliche Szenarien während deines Erwerbslebens und in der späteren Rentenphase
genau betrachten und kalkulieren lassen (Szenarienkalkulation). Ein
Wechsel ist nicht für jeden sinnvoll, und es gibt vielfältige Gründe, die diese Entscheidung beeinflussen können. Hat man sich für einen
Wechsel von GKV zu PKV
entschieden, steht die nächste wichtige Entscheidung an: Die
Auswahl der Versicherungsgesellschaft und des passenden Tarifs.
In diesem Beitrag möchten wir dir
die wichtigsten Leistungsfilter vorstellen und erläutern, warum es entscheidend ist, diese zu berücksichtigen.
Was solltest du vor dem Systemwechsel beachten?
Bevor du dich für eine PKV entscheidest, solltest du dich
von einem
erfahrenen Versicherungsmakler beraten lassen, der keine Bindung an nur wenige oder gar nur eine Versicherungsgesellschaft hat. Idealerweise ist es ein eingetragener Versicherungsmakler
mit Erlaubnis nach § 34d Abs. 1 S. 2 Nr. 2 GewO. Kläre zudem vorher ab, wie der Makler für seine Dienste entlohnt wird – ob durch eine
erfolgsabhängige Courtage
oder
ein
Honorar.
Nehme am besten sofort Abstand von jemandem,
der dir einen Wechsel aufgrund einer augenscheinlichen
Beitragsersparnis schmackhaft machen möchte.
Die drei Leistungsfilter in der PKV: So findest du zum passenden Tarif!
Achte auf die Versicherungsbedingungen!
Wie bei jedem Versicherungsprodukt entsprechen die Versicherungsbedingungen dem Leistungsumfang des gewählten Tarifs.
Die PKV ist sozusagen
ein Bausteinsystem, in welchem du den für dich
passenden Leistungskatalog individuell zusammenstellen kannst.
Dein höchstes Gut, welches du besitzt, ist eben deine Gesundheit. Somit sollte die Wahl eines Tarifs mit
eindeutigen und nachvollziehbaren Versicherungsbedingungen für dich oberste Priorität haben.
Gewichte deine Auswahlkriterien
in unverzichtbare Leistungen und Zusatzleistungen. Denn es wird sicherlich keinen Tarif geben, der alle deine Wünsche zu 100% erfüllen können wird.
Unverzichtbare Leistungen bei einer Privaten Krankenversicherung können sein:
- Wahlleistungen (Chefarztbehandlung):
Erst durch diese Leistungen hebt sich der Versicherungsschutz von den Regelleistungen für GKV-Versicherte grundsätzlich ab.
- 1-oder 2-Bett-Zimmer: Du liegst bequem für dich alleine und kannst in Ruhe gesund werden, ohne, dass jemand neben dir schnarcht oder ständig Besuch erhält.
- Gebührenordnung (GOÄ/ GOZ) über dem 3,5fachem Satz für Ambulant, Stationär und Zahn: Niedergelassener Ärzte und Krankenhäuser sind im Grunde auch nur Wirtschaftsunternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht. Erst wenn die Begrenzung der Abrechnung für dich aufgehoben ist, geltest du auch wirklich als „Privatpatient“.
- Kein Primärarztprinzip: Du musst dir nicht erst eine Überweisung bei deinem Hausarzt holen, sondern kannst direkt den Facharzt aufsuchen.
- Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen über gesetzliche Programme hinaus: Je früher und ausgiebiger du dich vorsorglich untersuchen lässt, desto früher und wahrscheinlicher können (schwere) Erkrankungen erkannt und geheilt werden.
Zusatzleistungen in der PKV können sein:
- Offener und umfangreicher Hilfsmittelkatalog: Der technische und medizinische Fortschritt sollte berücksichtigt werden. Für Krankengymnastik, Ergotherapie, Logopädie und Podologie sowie Schwangerschaftsgymnastik etc. sollte möglichst ohne Begrenzung geleistet werden.
- Keine Selbstbeteiligung:
Eine Selbstbeteiligung mindert den Gesamtbeitrag, wodurch der Tarif weniger Altersrückstellungen aufbaut, was wiederum zu einer höheren Beitragssteigerung im Alter führen kann.
- Ambulante und Stationäre Psychotherapie ohne Begrenzung der Sitzungszahl: Da psychische Erkrankungen sich häufen und eine Genesung nicht planbar ist, sollte eine zeitliche Begrenzung der Behandlung nicht von Beginn an feststehen.
- Option auf höherwertigen Versicherungsschutz (ohne erneute Gesundheitsprüfung): Der medizinische Fortschritt und der Wettbewerb unter den Versicherern, führen zu sich ständig weiter entwickelnden Tarifen. Mit dieser Option hältst du dir einen Wechsel nach „oben“ hin offen.
- Begleitperson bei Kindern im Krankenhaus (Rooming In): Muss dein Kind im Krankenhaus übernachten, wird für dich ebenso ein Bett bereitgestellt, um auch nachts bei deinem Kind sein zu können.
Stelle Deine Prioritäten klar und frage dich,
ob die Punkte in deiner Liste wirklich relevant für die Auswahl einer PKV sind. Ein weiser Mann sagte einmal
„PKV ist das Produkt, was ich haben möchte, wenn ich auf dem OP-Tisch liege!“
Ob der Tarif für Sehhilfen oder Naturheilverfahren leistet, ist vor diesem Hintergrund somit wohl eher sekundär.
2. Achte auf die Tarifkennzahlen!
- Wie lange gibt es den Tarif schon?
- Wie viele Menschen sind dort versichert?
- Wie hoch waren die Beitragsanpassungen in der Vergangenheit?
- Wie genau wird bei den Gesundheitsfragen hingeschaut und Vorerkrankungen entsprechend bepreist?
- Wie niedrig oder hoch ist entsprechend die Schadenquote?
Drei Grundregeln, die du bei der Auswahl deiner Krankenversicherung beherzigen solltest:
- Ein Tarif sollte
mindestens fünf
Jahre bestanden haben.
- Beitragsanpassungen sollten unter dem Niveau der Gesetzlichen Krankenversicherung verlaufen sein.
- Je umfangreicher bzw. schwieriger die
Gesundheitsprüfung, desto besser für die Beitragsstabilität.
Bestehen bereits Vorerkrankungen, so empfehlen wir dir eine
anonyme Risikovoranfrage.
3. Achte auf die Unternehmenskennzahlen!
Der Wechsel in die
PKV wird auch
als „Lebenszeitentscheidung“ bezeichnet. Du solltest Tarif und Versicherer vor dem Hintergrund
„bis, dass der Tod uns scheidet“ auswählen. Ein Tarifwechsel oder gar ein
Wechsel des Versicherers bedingt häufig
empfindliche Nachteile, wie ein
erneute Gesundheitsprüfung oder gar den
Verlust deiner
Altersrückstellungen.
Anders als die GKV, welche die (medizinische)
Inflation auch über Leistungskürzungen ausgleichen kann, kann die PKV dem nur mit Beitragssteigerungen entgegenwirken.
Du solltest deshalb genauso
auf die Finanzstärke des Versicherers achten
und wie solide er sein Handwerk vollbringt. Unternehmenskennzahlen bieten Ihnen dafür einen transparenten Einblick. Sie haben entscheidenden Einfluss darauf wie sich deine
Altersrückstellungen und somit dein Beitrag im Alter entwickeln.
Auf welche Kennzahlen solltest du bei einer Krankenversicherung achten?
Hier eine Auswahl:
- Rückführung für Beitragsrückerstattung (RfB-Quote): Wie gesund ist der Versichertenbestand, so dass der Versicherer zusätzliche Mittel in die
Altersrückstellungen führen oder, sofern tariflich vorgesehen, rückerstatten kann?
- Nettoverzinsung: Wie gewinnbringend legt der Versicherer deine
Altersrückstellungen an?
- Versichertenbestand: Wie viele Menschen sind bei der Gesellschaft krankenversichert? Und vor allem: Kommen kontinuierlich mehr Versicherte hinzu, als abgehen?
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Wir empfehlen
Eine
wohlüberlegte Auswahl ist entscheidend für deine langfristige Gesundheitsvorsorge. Beachte die genannten
Leistungsfilter, um einen Tarif zu finden, der optimal zu deinen Bedürfnissen passt. Nutze unsere
Expertise, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Hier geht`s zur Terminvereinbarung. Deine Gesundheit verdient die beste Absicherung.
Bis dahin, bleibe kritisch!
Dein Alex Kukovic