Risikolebensversicherung erklärt:
So schützt du deine Liebsten vor finanziellen Belastungen!
Eine Risikolebensversicherung schützt deine Familie oder Geschäftspartner im Falle deines Ablebens. Sie verhindert, dass deine Hinterbliebenen in finanzielle Not geraten oder Schulden übernehmen müssen. Du schließt dabei einen Vertrag über eine bestimmte Laufzeit und Todesfallsumme ab, die im Ernstfall an die von dir benannten Personen ausgezahlt wird. Besonders wichtig ist diese Absicherung für Menschen mit finanziellen Verpflichtungen wie
Immobilien- oder Praxisfinanzierer. Mit einer Risikolebensversicherung kannst du sicherstellen, dass deine Liebsten auch nach deinem Tod finanziell abgesichert sind.
1. Was ist eine Risikolebensversicherung?
Mit der Risikolebensversicherung schützt du deine Familie oder Geschäftspartner für den Fall, dass du verstirbst. Dadurch können sie entweder nicht deine Schulden erben oder sich, ohne finanzielle Sorgen, auf die neue Situation einstellen. Du schließt einen Vertrag mit einer Todesfallsumme X über eine Laufzeit Y ab. Verstirbst du innerhalb des Zeitraums Y, wird X an die von dir benannten Bezugsberechtigten ausgezahlt.
2. Wann brauche ich eine Risikolebensversicherung?
Welchen Einfluss hat es auf dein Umfeld, deine Familie und Verwandten, dein Unternehmen, deinen Verein, wenn du heute ableben würdest? Wenn sich dadurch ein
Vermögensrisiko für deine Hinterbliebenen ergibt, solltest du für diesen Fall mit einer Risikolebensversicherung vorsorgen. Eltern, deren Kinder sozusagen noch nicht auf eigenen Beinen stehen können.
Immobilien- und Praxisfinanzierer, Selbständige und Unternehmer
hinterlassen oftmals eine Lücke, die durch die Einmalzahlung einer Risikolebensversicherung zumindest finanziell geschlossen werden kann.
3. Ab wann genau leistet eine Risikolebensversicherung?
Sobald die Versicherte Person innerhalb der Vertragslaufzeit verstirbt, wird die abgesicherte Todesfallsumme an die Bezugsberechtigte(n) Persone(n) bzw. Unternehmungen ausgezahlt.
In der Regel sieht ein solcher Vertrag
nur zwei Ausschlüsse vor, bei welchen der Versicherer die Leistungen verweigern darf.
- Die Verletzung deiner vorvertraglichen Anzeigepflicht – zum Beispiel, weil du bei Antragstellung eine relevante Vorerkrankung oder Hobbies vorsätzlich nicht angegeben hast.
- Die Selbsttötung.
Bei einer Risikolebensversicherung sind insbesondere die Vorerkrankungen, Berufe, Hobbies, Rauchverhalten relevant, die deine Sterbewahrscheinlichkeit erhöhen. Falls du dir unsicher bist, solltest vor einer Antragstellung eine
anonyme Risikovoranfrage durchführen.
4. Welche Alternativen zur Risikolebensversicherung gibt es?
Keine vergleichbar günstigen Alternativen. Die Risikolebensversicherung versichert explizit das Risiko deines Ablebens, ohne Sparvorgang. Wenn du nicht
mindestens dein dreifaches Jahresbruttoeinkommen
(Faustregel) auf der hohen Kante hast, dann solltest du über eine Risikolebensversicherung nachdenken.
Häufig liegt es an den Vorerkrankungen, die man bereits hat, dass man gar kein oder zumindest kein lukratives Angebot erhält. Deshalb warte mit dem Abschluss nicht zu lange.
Mittlerweile bieten viele Versicherer eine
vereinfachte Gesundheitsprüfung an,
wenn man in den letzten sechs Monaten eine Immobilie zur Selbstnutzung oder seine eigene Praxis finanziert hat. Allerdings sind die Fragen nach den von den Versicherern "dramatisch" eingeschätzten Themen,
Herz-Kreislauf, Übergewicht, Diabetes, Rauchen, risikoreiche Berufe und Hobbies immer noch enthalten.
5. Was muss ich beim Abschluss einer Risikolebensversicherung beachten?
An erster Stelle steht bei solchen Versicherungen immer die Gesundheitsprüfung. Deshalb solltest du zuerst die Notwendigkeit einer
anonymen Risikovoranfrage klären. Bist du zu für dich akzeptablen Konditionen versicherbar, suchst du dir Versicherer und Tarif aus.
Dabei solltest du unbedingt darauf achten, dass es ein finanzstabiler Versicherer und seine Kalkulation seriös ist. Ein Indikator dafür ist z.B. die Differenz zwischen dem Tarif- und dem Zahlbeitrag.
Auf
meist unnötige Sonderbausteine, die lediglich den Beitrag steigern, aber in der Leistung oftmals nicht den gewünschten Leistungsumfang bringen, als wenn du eine dafür explizite Versicherung, abschließen würdest, solltest du eher verzichten. Auch bei einem augenscheinlich einfachen Versicherungsprodukt wie der Risikolebensversicherung, solltest du deshalb
einen Experten zu Rate ziehen.
6. Welche Gesundheitsfragen werden bei einer Risikolebensversicherung gestellt?
In der Regel erfragen die Versicherer alle Unfälle, Krankheiten und Beschwerden (!) aufgrund derer du
in den letzten zehn Jahren stationär und in den letzten fünf Jahren ambulant beraten oder behandelt worden bist.
Diese Zeiträume solltest du aufarbeiten, um zunächst die gesamte Auswahl an Versicherern für eine
anonyme Risikovoranfrage in der Auswahl zu haben.
Gleichzeitig gibt es durchaus Versicherer, die kürzere Zeiträume abfragen oder (bei bestimmten Berufen oder Lebensereignissen) weniger Gesundheitsfragen stellen.
Solche Angebote müssen von Versicherer Seite wiederum gegenfinanziert werden. Dem entsprechend sind sie häufig mit Restriktionen verbunden, wie dass du die Versicherungssumme, zum Beispiel aufgrund von Familienzuwachs, nicht einfach ohne erneute Gesundheitsprüfung, erhöhen kannst.
7. Ich bin Motorradfahrer. Was jetzt?
Es gibt durchaus Versicherungsgesellschaften, die dir deshalb nicht direkt einen empfindlichen Risikozuschlag anbieten. Das Gleiche gilt für risikoreiche Hobbies, z.B. in Form von Extremsportarten.
Es ist daher ratsam sich an jemanden zu wenden, der den gesamten Versicherungsmarkt im Blick hat.
8. Ab welcher Versicherungssumme muss ich zusätzlich ein Ärztliches Zeugnis ablegen?
Das ist von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. In der Regel aber ab einer Gesamt-Todesfallsumme - somit werden auch alle schon bestehenden Verträge mitgerechnet -
von über 500.000€.
Ab diesem Wert sind nicht nur die Gesundheitsfragen zu beantworten, sondern du wirst gebeten dich von deinem Hausarzt durchchecken zu lassen. Der Umfang des gewünschten Gesundheitschecks differiert wiederum je nach Versicherer. Viele bieten mittlerweile auch den sogenannten
Medical-Check an. Hierbei kommt ein Kooperationsarzt zu dir nach Hause oder auf die Arbeit, so dass du dir wenigstens den Anfahrtsweg ersparst. Die Kosten werden bei beiden Möglichkeiten vom Versicherer übernommen. Der ärztliche Fragebogen wird dir auch zur Verfügung gestellt. Erst nach Sichtung der Ergebnisse seitens der Risikoprüfung wird über die Annahme deines Antrags entschieden.
Hast du in den letzten sechs Monaten finanziert, kann die mögliche Versicherungssumme auch etwas höher sein, bevor du zum Gesundheitscheck gebeten wirst.
9. Wie hoch sollten Versicherungssumme und Laufzeit bei einer Risikolebensversicherung sein?
Das kommt ganz auf den Absicherungsgrund an. Faustregeln oder vielmehr Voraussagen für solche Fälle zu treffen, ohne deine individuelle Situation zu kennen, ist schwer.
Die drei häufigsten Gründe, um Vorsorge für den Todesfall zu treffen, sind die Absicherung der Familie sowie die Finanzierung eines Eigenheims oder einer Praxis. Den
Bedarf für die Finanzierung zu finden, ist relativ einfach, weil im Vergleich nur wenige und vor allem verlässliche Variablen zur Verfügung stehen. Darlehenssumme, Laufzeit, Tilgungssatz,
Gegen-Sparquote & Sondertilgung.
Die Familie abzusichern hängt dann schon von weitaus mehr Fragen ab, weil mehr Menschen zu berücksichtigen sind. Häufig stellt sich die Frage, nachdem ein Elternteil plötzlich verstorben und die Kinder noch klein sind, wie viel Zeit der verbliebene Partner sich für Trauerbewältigung und Neuordnung des Familienlebens "erkaufen" kann. Oder muss Arbeitszeit und somit Einkommen verringert werden, weil die Kinder eben der vollen Aufmerksamkeit bedürfen.
Für die Laufzeit kannst du den Horizont
bis deine Kinder voraussichtlich auf eigenen Beinen stehen können,
veranschlagen. Die Todesfallsumme hängt unter anderem vom vorherigen Lebensstandard, der vorherigen Sparquote, den (liquiden) Vermögenswerten etc. ab. Andererseits kann es ja durchaus der glückliche Fall sein, dass Oma, Opa, Tante und Verwandte da sind und unterstützen können. Die Antwort kommt dem entsprechend sehr auf deine individuellen Umstände an.
Als pauschale Mindestsumme bist du mit deinem dreifachen Jahresbruttoeinkommen, bei einem bis zwei Kindern, häufig auf der sicheren Seite.
10. Wann wähle ich eine konstante und wann eine (linear, annuitätisch) fallende Versicherungssumme?
Spätestens jetzt fangen die richtigen Rechenspiele an und ich empfehle dir - sofern nicht schon getan – alle hier aufgelisteten FAQ zu lesen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass eine konstante Todesfallsumme eher für die Familie und eine fallende eher für die Finanzierung gedacht ist. Wiederum weil der Bedarf für die Finanzierung präzise bestimmt und hinreichend geplant werden kann.
Für (junge) Familien, die vielleicht auch noch gleichzeitig eine Immobilie finanzieren, sind die Möglichkeiten noch weiter gefächert. Denn sie haben zwei Vermögensrisiken abzusichern. So könntest du die insgesamt notwendige Versicherungssumme
sogar auf vier Verträge
(jeweils zwei konstante und jeweils zwei fallende) aufteilen, weil
- der Bedarf für Familie und Finanzierung unterschiedlich und/ oder
- das Einkommens- bzw. Finanzierungsverhältnis zwischen den (Ehe)Partnern unterschiedlich sind und
- es deshalb auch sinnvoll ist, die Vertragslaufzeiten unterschiedlich anzusetzen.
11. Was ist eine Über-Kreuz-Versicherung?
Dieser "Trick" hat zunächst keinen Einfluss auf die Beitragskalkulation. Er ist nicht zu verwechseln mit der "Risikolebensversicherung auf Verbundene Leben" (siehe folgend).
Grundsätzlich werden bei einer Risikolebensversicherung vier an dem Vertrag beteiligte "Personen" bestimmt.
- Der
Versicherungsnehmer, welchem ganz allein alle Rechte und Pflichten an dem Vertrag inne sind.
- Die
Versicherte Person, auf deren Leben die Versicherung abgeschlossen wird.
- Die Bezugsberechtigte(n) Person(en), welche im Falle des Ablebens der Versicherten Person, die Auszahlung erhalten.
- Der
Beitragszahler, von dessen Konto die Beiträge entrichtet werden.
Wenn du nun Versicherungsnehmer, Versicherte Person und Beitragszahler bist und dein Partner die Bezugsberechtige Person, dann muss die Auszahlungssumme von der Bezugsberechtigten Person versteuern werden. Bist du aber „nur“ die Versicherte Person und dein Partner alle anderen Drei, dann gehört ihm der Vertrag und somit der "Vermögenswert" Versicherungssumme ja schon von Beginn an. Zur Sicherheit solltest du bei diesem Thema den Steuerberater deines Vertrauens zu Rate ziehen.
12. Was ist eine Versicherung auf Verbundene Leben?
Anders als bei der Über-Kreuz-Versicherung, bei der sich z.B. Ehepartner mit jeweils einem Vertrag "gegenseitig" absichern (s. vorher),
werden beide Partner als Versicherte Person eingetragen.
Die Todesfallsumme gilt somit für beide gleichzeitig und
wird entsprechend auch nur einmal fällig. Ihr teilt euch also den Vertrag. Andererseits kannst du bei separaten Verträgen die notwendige Todesfallsumme aufteilen, um euren Gesamtbeitrag zu senken. Dann hast du zwei Verträge (in jungen Jahren gesund und günstig) abgeschlossen,
die unabhängig voneinander laufen und
die Summe deshalb, bspw. bei einem Verkehrsunfall, auch zweimal ausgezahlt werden würde.
13. Wie hoch sind bei einer Risikolebensversicherung die steuerlichen Freibeträge?
Für den konkreten Einzelfall in steuerlichen Angelegenheiten, wende dich bitte an deinen Steuerberater. Grundsätzlich gilt aktuell, dass Ehe- und eingetragenen Lebenspartnern
ein Erbschaftssteuerfreibetrag von
500.000€ zu steht, leiblichen Stief- und Adoptivkindern 400.000€.
14. Welche Zusatzbausteine kann ich bei einer Risikolebensversicherung einschließen?
Es gibt durchaus Versicherer, die Zusatzbausteine zur Risikolebensversicherung anbieten. Zum Beispiel, wenn aufgrund einer definierten Erkrankung nur noch eine Lebensdauer von 12 Monaten diagnostiziert wurde, erfolgt die Auszahlung der Todesfallsumme bereits vorgezogen. Ob der Mehrbeitrag für den jeweiligen Zusatzbaustein gerechtfertigt ist, muss im Einzelfall betrachtet werden.
15. Was kostet eine Risikolebensversicherung?
Hast du dir schon die vorherigen Fragen durchgelesen, ist dir schnell klar geworden, dass eine Pauschalaussage unmöglich zu treffen ist.
Die konstante Variante liegt im Beitrag immer höher, weil bei der fallenden der gewährte Versicherungsschutz ebenso mit fällt. Die jährliche Beitragszahlung ist bei den meisten Versicherern empfohlen, um keinen Zuschlag aufgrund unterjährlicher Zahlweise zu zahlen. Du solltest das Thema deshalb sicherheitshalber
mit einem Experten durchsprechen.
16. Was ist eine Nachversicherungsoption?
Bei Eintritt von Lebensereignissen (Heirat, Geburt, Berufseinstieg, Gehaltsseigerung, Finanzierung usw.)
innerhalb der vergangenen sechs Monate, kannst du die Leistung z.B. um 10% der Ursprungsversicherungssumme bis max. 50.000 Euro erhöhen – ohne erneute Gesundheitsprüfung.
Jedoch gilt für den Beitrag der Nachversicherungssumme dein zukünftiges Lebensalter - also im Verhältnis (deutlich) teurer zu heute, weil die Sterbewahrscheinlichkeit dann halt auch irgendwann immer steiler ansteigt. Es ist deshalb ratsam, von Beginn an eine angemessen hohe Versicherungssumme zu wählen und diese im Verlauf – sollte sich dein Bedarf senken – sukzessive zu verringern (Teilkündigung).
17. Was ist eine Nachmeldepflicht?
Die meisten Versicherungsbedingungen sehen vor, dass du nicht nur einen Umzug oder eine geänderte Bankverbindung dem Versicherer unverzüglich melden musst,
sondern auch, dass du (wieder) mit dem Rauchen angefangen hast.
Vereinzelt bist du sogar zur Nachmeldung verpflichtet. wenn (wieder) regelmäßig
Motorrad fährst oder regelmäßig Extremsportarten nach gehst.
Der Versicherer wird daraufhin den laufenden Beitrag deines Vertrags anpassen. Ein
erfahrener Versicherungsexperte kann dir die Anbieter aufzeigen, bei welchem du zumindest keine Hobbies nachmelden musst.
18. Kann ich eine Risikolebensversicherung auch wieder kündigen?
Die Kündigungsfrist ist meist an die Zahlweise gebunden. Zahlst du beispielsweise monatlich, kann du auch monatlich wieder kündigen. Zur Sicherheit hilft der vorherige Blick in die Versicherungsbedingungen.
19. Kann ich die Beiträge für eine Risikolebensversicherung von der Steuer absetzen?
Die Beiträge fallen unter die sogenannten
Vorsorgeaufwendungen. Die Höchstbeträge dafür liegen aktuell bei 1.900€ für Arbeitnehmer und 2.800€ für Selbständige. Wobei ebenso die Beiträge zu allen weiteren Versicherungen, wie Kranken-, Haftpflicht- Hausratversicherung usw. berücksichtigt werden. Dein Steuerberater kann dir dazu eine belastbare Auskunft geben.
20. Wie lange dauert es, bis die Versicherungssumme ausgezahlt wird?
Die Auszahlung erfolgt in der Regel innerhalb weniger Wochen nach Vorlage aller erforderlichen Unterlagen wie Todesbescheinigung und Versicherungsdokumenten. Die genaue Dauer kann je nach Versicherer und Komplexität des Falls variieren.
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Die Risikolebensversicherung ist ein wichtiger Schutz für deine Familie und Geschäftspartner.
Sie bietet finanzielle Sicherheit im Todesfall und schließt Vermögenslücken. Durch die richtige Auswahl und Anpassung kannst du sicherstellen, dass die Versicherung deinen individuellen Bedürfnissen entspricht.
Hast du noch Fragen oder benötigst eine Beratung zur Risikolebensversicherung? Vereinbare jetzt ein
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Bis dahin, bleibe kritisch!
Dein Alex Kukovic