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Die unsichtbare Verbindung: Private Krankenversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung

21. März 2024

Warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung für jeden unverzichtbar ist!

Warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung für jeden unverzichtbar ist:

In Gesprächen höre ich oft, dass Menschen, die nicht in handwerklichen Berufen tätig sind, glauben, dass Berufsunfähigkeit für sie unwahrscheinlich ist und daher keine Absicherung benötigen.


Doch sie übersehen zwei entscheidende Aspekte:

Die Gefahren lauern nicht nur im Beruf, sondern auch im Alltag und der Freizeit, wo ein Unfall oder eine Erkrankung schnell zu längerer Ausfallzeit führen kann.

  • Wir sind alle Teilnehmer im Straßenverkehr und darauf angewiesen, dass sich die anderen auch an die Regeln halten.
  • Und wir haben normalerweise auch ein Freizeitleben, in welchem wir Sport treiben oder Ausflüge mit der Familie unternehmen.

Eine falsche Bewegung beim Tennismatch, eine Achterbahnfahrt mit den Kids, das Überfahren einer roten Ampel durch andere Verkehrsteilnehmer können oft leider schon ausreichen, um eine längere Ausfallzeit nach sich zu ziehen.


Jeder, der auf seine Arbeitskraft angewiesen ist, sollte diese deshalb auch adäquat absichern. Wenn du morgens aufstehen musst, um deine Brötchen zu verdienen, dann müssen dein Körper und Geist auch voll funktionsfähig sein und gehalten werden.

Unser Tipp: Auf diese Kriterien solltest du bei einer BU achten! 

Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) stehen euch viele Optionen zur Auswahl, die ihr individuell anpassen könnt. Es ist wichtig, nicht am falschen Ende zu sparen, sondern das Risiko präzise und hochwertig abzusichern, damit dein Kind im Ernstfall auch abgesichert ist. Die verschiedenen Tarifvarianten – von der selbständigen Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) bis zur Investment-BU (IBU) – bieten euch unterschiedliche Vor- und Nachteile. Zusätzliche Optionen wie die Arbeitsunfähigkeitsklausel, Dynamiken oder die Karenzzeit können die Absicherung ggf. verbessern. 

Was hat das Kranken(tage)geld mit der Berufsunfähigkeitsversicherung zu tun?

Der zweite Zusammenhang ist ein versicherungstechnischer und gilt nicht nur für privat, sondern ebenso für gesetzlich Krankenversicherte. Arbeitnehmer beziehen in der Regel bis zum 43. Krankheitstag weiterhin 100% ihres Einkommens (Lohnfortzahlung). Ab dem 43. Tag erhalten gesetzlich Versicherte das Krankengeld und privat Versicherte das Krankentagegeld.


Für beide Leistungen ist das „Krankgeschriebensein“ und die daraus resultierende Arbeitsunfähigkeit die Begründung der Leistung. Ist man nun schon zu lange krankgeschrieben, so dass die Leistung endet oder man fällt dauerhaft für den Arbeitsmarkt aus, wird die Zahlung des Kranken(tage)gelds eingestellt.  Deswegen solltest du die folgenden Begriffsunterschiede kennen.

Gut zu wissen: Wie kannst du deine Arbeitskraft noch absichern?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist das wichtigste Mittel zur Absicherung der Arbeitskraft, weil sie explizit deinen zuletzt ausgeübten Beruf versichert. Ähnliche Versicherungen wie die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EUV), Grundfähigkeitsversicherung (GFV) oder Schwere-Krankheiten-Versicherung (SKV) können z.B. sinnvoll sein, wenn eine BU aufgrund von gesundheitlichen oder beruflichen Risiken schwer zu bekommen ist. Sie bieten spezifischen Schutz und können als Ergänzung zu einer BU dienen, um bspw. risikoreiche Hobbys abzusichern oder Rücklagen bei schwerwiegenden Erkrankungen vorzuhalten.

Begriffsdefinitionen, die du kennen solltest:


  • Arbeitsunfähig ist, wer aufgrund von Krankheit seine zuletzt vor der Arbeitsunfähigkeit ausgeübte Tätigkeit nicht mehr oder nur unter der Gefahr der Verschlimmerung der Erkrankung ausführen kann. Das Krankengeld beträgt 70% des Bruttoverdienstes, aber nicht mehr als 90% des Nettoverdienstes, wird für längstens 78 Wochen aufgrund derselben Krankheitsursache gezahlt. Deshalb sollten gesetzlich Krankenversicherte übrigens prüfen, ob sie den Einkommensverlust lieber durch eine private Krankentagegeldversicherung ausgleichen lassen.  Ist, auch nach einer Rehabilitationsmaßnahme, keine Besserung des Gesundheitszustandes in Sicht, wird geprüft, ob man erwerbsgemindert ist. Falls ja, wird die Zahlung des Krankengelds eingestellt.


  • Berufsunfähig ist, wer seine zuletzt ausgeübte Tätigkeit zu mindestens 50% auf unterbrochen 6 Monate nicht mehr ausüben kann.



  • Erwerbsgemindert bzw. erwerbsunfähig ist, wer unter sechs bzw. unter drei Stunden täglich, keinerlei beruflicher Tätigkeit mehr nachgehen kann.

Gut zu wissen: Die 20 häufigsten Fragen zur KTV beantwortet! 

Die Krankentagegeldversicherung sichert dein Einkommen ab, wenn du aufgrund einer Krankheit längerfristig arbeitsunfähig wirst und bietet mehr Flexibilität als das gesetzliche Krankengeld. Besonders für Selbstständige, Freiberufler und Privatversicherte ist sie unerlässlich, da sie sonst keinen Einkommensschutz bei Krankheit haben. Die Höhe des Krankentagegeldes sollte deinem Verdienstausfall entsprechen und lässt sich bei vielen Tarifen auch nachträglich anpassen. Es ist wichtig, die Krankentagegeldversicherung auf die Berufsunfähigkeitsversicherung abzustimmen, um Versorgungslücken zu vermeiden. 

Eine private Krankentagegeldversicherung zahlt die Leistung in der Regel erstmal unbefristet, solange Arbeitsunfähigkeit vorliegt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Tarife eine individuelle Definition von Berufsunfähigkeit vorsehen. Der Versicherer prüft dem entsprechend, ob man nicht nur arbeitsunfähig ist, sondern bereits berufsunfähig ist.

Gut zu wissen: Erfahre alles über die häufigsten Vorurteile zur Privaten Krankenversicherung: 

Die private Krankenversicherung (PKV) wird häufig von Vorurteilen begleitet, etwa dass sie im Alter unbezahlbar sei oder dass die Beiträge stärker steigen als in der GKV. Tatsächlich können Maßnahmen wie Altersrückstellungen und spezielle Tarife die Beiträge stabil halten. Während der Familienplanung und Elternzeit kann die PKV teurer sein, bietet jedoch oft umfassendere Leistungen für Kinder und Schwangerschaft. Junge Erwachsene profitieren von günstigen Tarifen und besseren Leistungen.

Deshalb solltest du BU und PKV aufeinander abstimmen:

Für das Krankentagegeld (PKV-Leistung) reicht es schon aus, berufsunfähig zu sein, damit die Leistung eingestellt wird. Für das Krankengeld (GKV-Leistung) muss man erwerbsgemindert sein. Wenn du an diesem Punkt keine Berufsunfähigkeitsversicherung hast, die einspringt, um den totalen Verlust deines Einkommens aufzufangen, musst du dich deiner hoffentlich vorhandenen Rücklagen bedienen. Rücklagen, die aber vielleicht für ein anderes Sparziel gedacht waren. 

Gut zu wissen: Worauf du bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten solltest und wie du den für dich passenden Tarif findest: 

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist eine der wichtigsten Absicherungen, da sie den Verlust der Arbeitskraft abdeckt und eine monatliche Rente zahlt, wenn man seinen zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben kann. Sie schützt vor den finanziellen Folgen durch Krankheiten, Unfälle oder berufliche Belastungen, die langfristig zur Berufsunfähigkeit führen können. Für Kinder gibt es die Möglichkeit, früh eine BU abzuschließen, was besonders vorteilhaft ist, da Gesundheitszustand und niedrige Beiträge gesichert werden. Alternativen zur BU wie die Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder Grundfähigkeitsversicherung existieren, bieten jedoch keinen gleichwertigen Schutz. Ein frühzeitiger Abschluss ist empfehlenswert, um spätere Risiken zu minimieren und die Beiträge niedrig zu halten.

Wir empfehlen

Jeder, der auf seine Arbeitskraft angewiesen ist, sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben. Besonders privat Krankenversicherte sollten diese Absicherung in Betracht ziehen. Die Notwendigkeit einer privaten Krankentagegeldversicherung sollten auch gesetzlich Krankenversicherte für sich prüfen lassen.


Die Definitionen von Berufsunfähigkeit in der Berufsunfähigkeits- und Krankentagegeldversicherung sollten nahezu identisch sein.


Nur durch eine kluge Abstimmung und Vermeidung von zeitlichen Überschneidungen kannst du eine umfassende Absicherung von Arbeitsunfähigkeit über Berufsunfähigkeit bis hin zum Totalausfall erreichen.

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Bis dahin, bleibe kritisch!

Dein Alex Kukovic

Über den Autor:

Alexander ist seit 2006 als Berater für Privatkunden in der Versicherungsbranche tätig. Der studierte Versicherungsmakler (Abschluss im Versicherungswesen an der Fachhochschule Köln) gilt als Experte in den Bereichen Arbeitskraftabsicherung, private Krankenversicherung sowie Altersvorsorge.


Sein Leitspruch "Amat victoria curam" – übersetzt als "Der Sieg liebt die Vorbereitung" – bildet das Fundament seiner Arbeit. Alexander legt besonderen Wert darauf, dass seine Mandanten die von ihm empfohlenen Versicherungen vollumfänglich verstehen. Dabei verfolgt er einen strukturierten und konzeptionellen Ansatz, um eine umfassende Vorbereitung sicherzustellen.

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