BU oder doch eine Alternative? So findest du den passenden Schutz!
Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist von zentraler Bedeutung, um den Lebensstandard auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten zu können. Während die
Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) als Goldstandard gilt, gibt es Situationen, in denen andere Absicherungsprodukte sinnvoll sein können.
In diesem Beitrag werfen wir einen
Blick auf verschiedene Optionen und erklären, wann diese eine Überlegung wert sein könnten.
Warum die Berufsunfähigkeitsversicherung unersetzlich ist:
Die BU ist zweifellos
eine der wichtigsten Versicherungen, da sie gezielt den Verlust der eigenen Arbeitskraft absichert. Denn du musst lediglich für die zuletzt ausgeübte Tätigkeit ausfallen, so dass die vereinbarte Rente gezahlt wird.
Behalte diesen Aspekt
„für die zuletzt ausgeübte Tätigkeit ausfallen“ bitte beim weiteren Lesen im Hinterkopf. So wird dir schnell deutlich, warum man die aufgeführten Produkte auch
nicht als echte Alternativen zu einer BU bezeichnen kann. Doch nicht jeder kann oder möchte eine BU abschließen. Deswegen zeigen wir dir nun die anderen Absicherungsmöglichkeiten auf.
Ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EUV) kann eine sinnvolle Option für dich sein, wenn du
aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen gar keine BU oder nur eine mit umfangreichen Ausschlüssen oder hohen Zuschlägen erhalten würdest.
Sie tritt ein, wenn du
dauerhaft außerstande bist,
irgendeine Tätigkeit auszuüben.
Du musst also erst für jede – nicht nur für deine letzte – berufliche Tätigkeit ausfallen,
bevor du die versicherte Rente erhältst. Die EUV kann
für risikoreiche oder handwerkliche Berufe, wie
Installateur, Maler, Altenpfleger, Rettungssanitäter, eine Option sein, weil diese Tätigkeiten oft ein hohes Risiko einer Berufskrankheit oder eines Unfalls mit sich bringen.
Die Schwere der Erkrankung bzw. des Unfalls führt dann meist zu langen oder gar
dauerhaften
Ausfallzeiten. Ebenso kann die EUV für dich in Frage kommen,
wenn du Vorerkrankungen hast und eine BU dadurch zu teuer für dich wird.
Manche Versicherer beurteilen gewisse Erkrankungen hier nämlich nicht so streng wie bei einer BU.
Ist die Grundfähigkeitsversicherung eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die
Grundfähigkeitsversicherung (GFV) ist eine Form der Absicherung, die sich auf den
Verlust grundlegender körperlicher Fähigkeiten fokussiert. Diese Versicherung
zahlt die vorher vereinbarte Rente, wenn du aufgrund des Verlusts bestimmter Fähigkeiten wie
Sehen, Hören, Sprechen, Gehen, Treppensteigen, Heben, Tragen Greifen, Autofahren etc. in deiner Selbstständigkeit beeinträchtigt bist.
Mittlerweile haben viele Versicherer ihren Leistungskatalog auch auf
psychische Fähigkeiten, wie sein Gedächtnis benutzen, eine Handlung zu planen oder sich zu orientieren, erweitert. Auch
bei Eintritt von Pflegebedürftigkeit – meist ab Pflegegrad 2 – kann die Leistung erfolgen.
Leistungsbeispiele zur Grundfähigkeitsversicherung: „Die Hs“
- Handwerker:
Der Körper eines Fliesenlegers ist nach 25 Jahren Berufstätigkeit stark beeinträchtigt. Jeden Tag schmerzen seine
Knie und sein
Rücken aufgrund der
hohen Belastungen des Joballtags ein Bisschen mehr und er kann seine Arbeit nur noch
unter starken Schmerzen
durchführen.
Seine GFV zahlt ihm die Rentenleistung aus, weil er in den Fähigkeiten Stehen, Treppensteigen, Heben und Tragen stark genug beeinträchtigt ist.
- Hobbys:
Zum Ausgleich nach einem langen Vorlesungstag
geht ein Student gerne bouldern. Er ist ein erfahrener Kletterer, der sich deshalb das
Klettern ohne Seil zutraut. Eines Tages rutscht er jedoch ab und erleidet
eine schwere Verletzung des Rückenmarks, so dass er fortan querschnittsgelähmt ist.
Seine GFV zahlt ihm die Rentenleistung aus, weil er nicht mehr laufen kann.
- High Performer:
Ein erfolgreicher Geschäftsmann hat bisher eine
beeindruckende Karriere zurückgelegt. Seine Arbeitswoche hat dafür häufig weit mehr als 60 Stunden, so dass
Nachtschichten keine Seltenheit
sind, um seine Ziele zu erreichen. Dabei vergisst er allerdings auf seine Gesundheit zu achten und erleidet ob der hohen Belastung einen
Schlaganfall. Der Mann kann sich fortan nicht mehr gut konzentrieren und richtig zu sprechen muss er erst noch wieder erlenen, weshalb er die Grundfähigkeitsrente gezahlt bekommt.
Im Vergleich zur BU ist eine GFV eher
praktisch orientiert
und kann deshalb auch
als Ergänzung zu einer BU gewählt werden. Insbesondere
wenn du risikoreiche Hobbys betreibst oder deine Arbeitskraft zusätzlich aus einem anderen Winkel absichern möchtest.
Ist die Schwere-Krankheiten-Versicherung (Dread Disease) eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die
Schwere-Krankheiten-Versicherung (SKV) zahlt dir eine vorher vereinbarte Summe bei schweren Krankheiten wie
Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Multiple Sklerose, Leber- oder Lungenerkrankungen, Parkinson oder Arthritis einmalig aus.
Obwohl sie also keine Monatsrente bietet, kann sie
als Zusatzschutz Sinn machen, insbesondere wenn es um die
Deckung von Therapiekosten oder den
Erhalt des Lebensstandards geht. Denn erhältst du eine solche Diagnose, steht der bekannte Laden in der Regel erstmal still.
Sowohl das Familienleben als auch der eigene Betrieb, müssen dann erstmal umorganisiert werden, um deine Ausfallzeiten kompensieren zu können. Geschäftsführer bezeichnen die Versicherung deshalb übrigens auch oft als
„Keyman-Police“.
Gleichzeitig möchtest du vielleicht nur von ausgewählten Fachkräften
behandelt und therapiert werden, um möglichst gut und schnell genesen zu können. Oft benötigst du nach solchen schweren Schicksalsschlägen zudem noch eine
langfristige und kostspielige Betreuung.
Die SKV hilft dir, deiner Familie und deinem Geschäft
mit der Einmalzahlung über den ersten Kostenberg hinweg. Bei den langfristigen Mehrkosten kann sie dir aber nicht helfen. Deshalb kann die SKV, wie auch zuvor die GFV,
nur eine Ergänzung zu einer BU sein. Auch wenn die
Gesundheitsprüfung oftmals nicht so streng ist, ist sie kein Ersatz für eine BU.
Ist die Unfallversicherung eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine Unfallversicherung (UV) sollte im Grunde jeder haben. Nicht nur Motorradfahrer oder solche, die Extremsportarten betreiben. Denn
wir sind alle Teilnehmer im Straßenverkehr und somit auf darauf angewiesen, dass der andere ebenso rücksichtsvoll über die Straßen fährt.
Vor allem Kinder können die Risiken im Straßenverkehr noch nicht richtig einschätzen, was wir
in unserem Beitrag zur
Kinderunfallversicherung bereits verdeutlich haben.
Nun
leistet eine UV aber eben
nur nach einem exakt definierten Auslöser – nämlich nach einem Unfall. Und eben
nicht bei einer (Berufs)Krankheit oder einer Depression. Deswegen kann eine UV auch
nur als Ergänzung zu einer BU angesehen werden und nicht als echte Alternative. Die BU sichert durch die Monatsrente das Existenzeinkommen und mit der Einmalzahlung einer UV kannst du z.B.
deine Wohnung barrierefrei umbauen lassen.
Ist die Multi-Risk-Versicherung eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung?
Der Name Multi-Risk-Versicherung (MRV) oder
Funktionsinvaliditätsversicherung lässt schon darauf schließen, dass hier
mehrere Versicherungsprodukte bzw. Leistungsauslöser in einem Tarif kombiniert
werden: Grundfähigkeitsversicherung, Schwere-Krankheiten-Versicherung, Unfallversicherung und Pflegeversicherung.
Wenn Du bspw.
aufgrund von Vorerkrankungen gar keine BU bekommst, solltest du vorher dennoch die zuvor aufgeführten Optionen – durch eine
anonyme Risikovoranfrage – prüfen lassen.
Wenn du fleißiger Leser unseres Blogs bist, fällt dir an dieser Stelle sofort
Regel Nr. 1 ein: Wenn möglich, kombiniere unterschiedliche Versicherungsprodukte nicht in einem Tarif! So ist es häufig auch bei der MRV der Fall, dass du zum Beispiel mehr Grundfähigkeiten verlieren musst, um die Rente zu erhalten, als bei einer alleinstehenden GFV.
Oder dass
nicht so viele schwere Krankheiten versichert sind,
wie bei einer SKV.
Oder dass du zwar einen
Pflegegrad zugesprochen bekommen hast, aber der Auslöser
Demenz gar nicht versichert ist.
Doch
für Menschen mit Vorerkrankungen kann eine gute MRV eine Option sein, weil die
Gesundheitsprüfung häufig nicht so streng ist. Ja richtig!
Regel Nr. 2: Wenn die Gesundheitsprüfung „lascher“ ist, ist die Leistungswahrscheinlichkeit in der Regel geringer.
Wir empfehlen
Bei den vorgestellten Produkten solltest du
auf eine Vielzahl von Faktoren achten:
- Exakt und umfangreich formulierte
Versicherungsbedingungen erhöhen die
Leistungswahrscheinlichkeit und senken gleichzeitig das
Prozessrisiko.
- Eine geringe
Differenz zwischen Brutto- und Nettobeitrag bzw. Tarif- und Zahlbeitrag verringern das Risiko von
Beitragsanhebungen, weil der Versicherer konservativer kalkuliert.
- Besser jedes Risiko separat absichern, als einen Tarif mit vielen unterschiedlichen Bausteinen aufzubauschen.
- Nutze die
anonyme Risikovoranfrage, um deine Versicherbarkeit vorab für möglichst alle Produkte vorab prüfen zu lassen.
- Lass dich von einem Profi unterstützen.
Kostenloses Erstgespräch vereinbaren
Wir stehen dir dafür gerne zur Verfügung und bringen dich durch den Dschungel, so dass du am Ende auch ein Produkt wählst, mit dem du deine Arbeitskraft und Hobbys adäquat absicherst.
Hier geht´s zu deinem persönlichen Informationsgespräch. Natürlich nur solange es dein Gesundheitszustand auch noch zulässt. Deshalb empfehlen wir:
Je früher, desto besser.
Bis dahin, bleibe kritisch!
Dein Alex Kukovic