Altersvorsorge planen? Auf diese Kennzahlen kommt es an!
Wenn du verschiedene Angebote für Rentenversicherungen vergleichst, kann es schnell unübersichtlich werden, vor allem bei fondsgebundenen Produkten.
Die Versicherer stellen die
Vertragskosten oft in unterschiedlicher Form und erst weiter hinten im Angebot dar, weil es eben keine einheitliche Norm dafür gibt. Auf den vorderen Seiten werden dir Hochrechnungen aufgezeigt, was am Ende der Laufzeit rauskommen kann, wenn die Fonds bzw. ETFs sich mit drei, sechs oder neun Prozent im Schnitt entwickeln sollten.
Eine Sache ist dabei klar:
Du solltest dich nicht nur auf jene Ablaufwerte verlassen. Denn oft haben diese Zahlen nicht unbedingt viel mit der Realität zu tun.
Spätestens zu deinem Rentenstart möchtest du aber darauf vertrauen können, dass der Versicherer dein Geld sicher und immer noch renditebringend bzw. mindestens oberhalb der Inflation
anlegt.
In diesem Blogbeitrag erfährst du,
- wie die Kapitalanlage bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung funktioniert,
- warum es deshalb so wichtig ist, auf die Unternehmenskennzahlen zu schauen und
- auf welche von diesen Kennzahlen du bei der Auswahl einer Rentenversicherung besonders achten solltest.
Wie funktionieren Rentenversicherungen?
Auch fondsgebundene Rentenversicherungen beinhalten heute oftmals noch eine klassische Verrentung.
In der Ansparphase fließen deine Beiträge zwar in die von dir gewählten Fonds oder ETFs. Doch mit Beginn der Rentenphase wird dein
angespartes Kapital in den sogenannten Deckungsstock umgeschichtet, der vorwiegend in festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen und Immobilien investiert ist.
Diese Umschichtung macht durchaus Sinn,
da sich dein Anlageziel ändert. Vor Rentenbeginn geht es um Rendite, damit du genügend Kapital ansammelst, um deine Rentenlücke zu schließen. Nach Rentenbeginn rückt der Kapitalerhalt in den Vordergrund, denn das Ziel ist es, dir eine stabile Rente zu sichern, die deinen Lebensstandard erhält – und das ein Leben lang.
Doch genau hier solltest du genauer hinschauen: Wenn die Angebotsprognosen für die Rentenphase nämlich weiterhin von einer Rendite von sechs Prozent ausgehen, entspricht das eher nicht der Realität. Denn festverzinsliche Anlagen bieten in der Regel niedrigere Renditen als z.B. Aktienfonds.
Hintergrundinformation: Was ist der Deckungsstock?
Der Deckungsstock, auch als Sicherungsvermögen bezeichnet, ist der Teil des Vermögens eines Versicherungsunternehmens, der zur Deckung der Ansprüche der Versicherten vorgesehen ist. Er wird separat vom übrigen Vermögen verwaltet und dient als Sicherheit für die Verpflichtungen gegenüber den Versicherten.
Im Deckungsstock dürfen nur bestimmte, vom Gesetzgeber als sicher eingestufte Vermögensgegenstände enthalten sein. Diese Vermögensgegenstände müssen nach den Grundsätzen der Sicherheit, Streuung und Rentabilität angelegt werden. Ein Treuhänder überwacht den Deckungsstock, um sicherzustellen, dass die Ansprüche der Versicherten auch im Falle einer Insolvenz des Versicherers gesichert sind.
Warum sind Unternehmenskennzahlen wichtig?
In der Rentenphase, ab welcher dein Guthaben im Deckungsstock verwaltet wird, kannst du
keinen Einfluss mehr auf die Kapitalanlage nehmen. Vorher konntest du die Fonds und ETFs nach Belieben zusammenstellen und auch wieder austauschen.
Nun übernimmt der Versicherer das für dich und du solltest deshalb schon vor Vertragsabschluss darauf achten, dass es ein wirtschaftlich stabiles und starkes Unternehmen ist. Je größer, desto stabiler auch in Krisenzeiten. Je effizienter gewirtschaftet wird, desto höher auch dein Anlageergebnis in Form der Überschussbeteiligung.
Du vertraust der Versicherungsgesellschaft über einen sehr langen Zeitraum dein Geld an. Dann sollte es auch eine positive Zukunftsprognose über die gesamte Laufzeit (Anspar- und Rentenphase) aufweisen können.
Hintergrundinformation: Was ist die Überschussbeteiligung?
Die Überschussbeteiligung ist ein Bonus, den Versicherungen zusätzlich zur garantierten Leistung auszahlen. Sie entsteht, wenn der Versicherer mehr erwirtschaftet, als zur Deckung der garantierten Leistungen nötig ist. Diese Überschüsse kommen unter anderem aus den Erträgen des Deckungsstocks, dem Sicherungsvermögen der Versicherung.
Spätestens in der Rentenphase ist die Rendite deiner Rentenversicherung oftmals allein von der Überschussbeteiligung abhängig. Somit ist sie ein wichtiger Indikator für die finanzielle Stärke des Versicherers und daher auch ein relevantes Bewertungskriterium für dich.
Welche Unternehmenskennzahlen sind wichtig?
Keine Kennzahl allein gibt dir die vollständige Sicherheit, aber die Kombination verschiedener Kennzahlen ermöglicht es dir, ein besseres Bild von der Finanzstärke und Stabilität eines Versicherungsunternehmens zu bekommen.
Hier sind einige der wichtigsten Kennzahlen, auf die du achten solltest:
- Anzahl der Versicherungsverträge: Die Anzahl der Versicherungsverträge gibt dir einen Einblick in die Größe des Versicherungsunternehmens. Eine hohe Anzahl an Verträgen deutet darauf hin, dass viele Kunden dem Unternehmen vertrauen. Das kann ein Zeichen für Stabilität und Erfahrung im Markt sein.
- Marktanteil der Versicherungssumme: Die gesamte Versicherungssumme ist ebenso wie die Höhe der Beitragseinnahmen eine Kennzahl für die Größe eines Versicherungsunternehmens.
- Veränderung der gebuchten Bruttobeiträge: Die Beitragseinnahmen sind eine der wichtigsten Einnahmequellen eines Versicherers. Wenn die Bruttobeiträge von Jahr zu Jahr steigen, zeigt das, dass das Unternehmen wächst und potenziell finanzstark ist. Bei großen Versicherern kann eine moderate Wachstumsrate ebenfalls ein Zeichen für Stabilität sein.
- Wachstumsquote: Diese Quote kombiniert die Entwicklung der Beiträge, der Kapitalanlagen und der Versicherungssummen. Eine positive Wachstumsquote zeigt, dass das Unternehmen in mehreren Bereichen expandiert und finanziell stabil ist.
- Nettoverzinsung der Kapitalanlagen:
Die Nettoverzinsung misst die Erträge, die der Versicherer aus seinen Kapitalanlagen erzielt, abzüglich der Kosten. Eine hohe Nettoverzinsung bedeutet, dass der Versicherer in der Lage ist, seine Anlagen gewinnbringend zu verwalten, was langfristig für deine Rentenauszahlungen wichtig ist.
- Gesamtkosten in % der gebuchten Brutto-Beiträge:
Diese Kosten geben an, wie effizient das Unternehmen arbeitet. Ein niedriger Prozentsatz bedeutet, dass der Versicherer seine Kosten gut im Griff hat, was langfristig für die Rendite deiner Police von Vorteil sein kann.
- Freie Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB): Die freie RfB dient dem Unternehmen als Gewinnreserve, um Schwankungen auszugleichen und die Überschussbeteiligung stabil zu halten. Eine hohe freie RfB ist ein positives Signal für die langfristige Stabilität der Versicherungsleistungen.
- Solvabilitätsquoten: Diese Eigenmittelquoten sind besonders wichtig, da sie zeigen, ob das Unternehmen genügend Eigenmittel vorhält, um auch in Krisenzeiten stabil zu bleiben. Dabei wird in Solvenzkapitalanforderungen (Solvency Capital Requirement, SCR) und Mindestkapitalanforderungen (Minimum Capital Requirement, MCR) unterschieden. Fällt die SCR-Quote unter 100% muss dies der Aufsichtsbehörde gemeldet und ein Sanierungsplan vorgelegt werden.
Wie findest du das für dich passende Angebot?
Es ist nicht einfach, all diese Kennzahlen allein zu bewerten. Deshalb solltest du dich an einen erfahrenen Versicherungsmakler wenden, der die Expertise und die Tools hat, um dir bei der Auswahl der richtigen Rentenversicherung zu helfen.
Er zeigt dir nicht nur die relevanten Unternehmenskennzahlen transparent auf, sondern auch die
Kostenstruktur der Angebote (Effektivkostenquote). So könnt ihr bewerten, um wie viel deine Rendite während der Ansparphase aufgrund der Vertragskosten gemindert und wie lukrativ dein Kapital während der Rentenphase im Deckungsstock voraussichtlich verwaltet wird.
Relevant zu wissen: Was ist die Effektivkostenquote?
Die Effektivkostenquote ist eine Kennzahl, die die gesamten Kosten einer Rentenversicherung zusammenfasst. Sie gibt an, um wie viel Prozent deine Vertragsrendite jährlich durch die Vertragskosten gemindert wird. Diese Quote soll alle während der Ansparhase anfallenden Kosten, einschließlich der Verwaltungskosten, der Kosten für die Geldanlage (z.B. Fondsgebühren) und gegebenenfalls auch Abschluss- und Vertriebskosten berücksichtigen.
Was die Effektivkostenquote allerdings nicht berücksichtigt, sind die Verwaltungskosten in der Rentenphase. Hier gibt es zwischen den Anbietern teilweise signifikante Unterschiede. Deshalb gilt es auch darauf zu achten.
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Die Wahl der richtigen Altersvorsorge ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die du für deine finanzielle Zukunft treffen kannst. Verlass dich dabei nicht nur auf vielleicht zu optimistisch gerechnete Renditeprognosen der Versicherer, sondern prüfe vielmehr deren finanzielle Stabilität. Lass dir die Vertragskosten ausrechnen und aufzeigen, so dass du wirklich unterschiedliche Angebote miteinander vergleichen kannst.
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Bis dahin, bleibe kritisch!
Dein Alex Kukovic