16 Mai, 2024
Den ersten Fehler , den du machen kannst, ist an der sogenannte Linksseititis zu leiden. Betrachtest du nur die Kostenseite eines Produkts und nicht den möglichen Output, verlierst du das wesentliche Ziel deiner Altersvorsorge aus den Augen – nämlich dein Langlebigkeitsrisiko abzusichern . Keiner weiß wie alt er wird. Durch den medizinischen Fortschritt dürfen wir uns allgemein eines stetig länger werdenden Lebens erfreuen. Die meisten unterschätzen ihre Lebenserwartung , was zahlreiche Studien belegen. Mache hier gerne mal den Selbsttest . Du wirst überrascht sein! Deshalb solltest du für deine Altersvorsorge auf Produkte setzen, die dir dauerhaft eine Rente garantieren und damit deinen Lebensstandard absichern – unabhängig davon wie alt du wirst. Was ist ein Fondsdepot? In einem Fondsdepot investierst du regelmäßig in einen oder mehre Fonds, um sozusagen Geld im Schlaf zu verdienen. Dies können aktiv gemanagte Publikumsfonds oder passive Exchange-Traded-Funds ( ETF ) sein. Ein solcher Fondssparplan hat in der Vergangenheit eine jährliche Rendite von durchschnittlich 7% erwirtschaftet. Deshalb ist er, vor allem auf einen längeren Anlagehorizont gesehen, deutlich lukrativer als ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto. Weil ein ETF einfach einen vorgegebenen Index, wie z.B. den deutschen Aktienindex (DAX) oder einen Weltindex, wie den MSCI World Index abbildet, muss niemand die dort enthaltenen Werte aktiv verwalten. Dadurch sind die Gebühren für einen ETF deutlich niedriger als für einen aktiv gemanagten Publikumsfonds. Insbesondere, wenn du erst beginnst zu investieren, sind ETF eine einfache und kostengünstige Möglichkeit , um dein Geld zu investieren. Was ist eine Fondspolice? Genau wie bei einem Fondsdepot kannst du in dieselben kostengünstigen ETF oder Publikumsfonds investieren. Der sogenannte Sparkern kann also identisch sein. Bei einer Fondspolice legt man zusätzlich noch einen „Versicherungsmantel“ drumherum, so dass man im Fachjargon von einer fondsgebundenen Rentenversicherung spricht. Aufgrund der Versicherung hat eine Fondspolice höhere Effektivkosten als ein Fondsdepot . Mit Effektivkosten bezeichnet man die Renditeminderung aufgrund der Vertragskosten. Wenn dein Sparkern z.B. in einem Jahr 6% erwirtschaftet hat und die Effektivkosten 1% betragen, kommt eine effektive Rendite von 5% bei dir an. Was sind die Unterschiede zwischen Fondspolice und Fondsdepot? Die Unterschiede zwischen einer Fondspolice und einem Fondsdepot liegen vor allem im Versicherungsmantel der Fondspolice, der dir zusätzliche Sicherheiten und Leistungen bietet. Du kannst sichernde Bausteine integrieren, die die Beitragszahlung, auch bei einschneidenden Lebensereignissen , garantieren sollen. Zum Beispiel: Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit: Solltest du deinen Job, aufgrund einer dauerhaften Krankheit oder eines Unfalls, nicht mehr ausüben können, übernimmt der Versicherer die Beitragszahlung, so dass der sogenannte Zinseszinseffekt sich weiter voll entfalten kann. Bist du z.B. fünf Jahre lang berufsunfähig und unterbrichst deshalb deinen Sparplan, kann das am Ende mehrere Zehntausendeuro weniger für deinen Lebensabend bedeuten. Rentenerhöhung bei Pflegebedürftigkeit: Wirst du pflegebedürftig, erhältst du die doppelte Rente, um die belastenden Pflegekosten tragen zu können. Todesfallleistung: Wenn du verstirbst, erhalten deine Lieben eine Kapitalzahlung oder eine lebenslange Rente, damit sie wiederum ihren Lebensstandard halten können. Mit einem „nackten“ Fondssparplan kaufst du dir solche Absicherungen, zum Beispiel in Form einer Berufsunfähigkeits-, Risikolebens- oder Pflegebersicherung separat ein. Der zweite Unterschied macht sich bemerkbar, sobald du Gewinne sichern möchtest. Oder du hast dir vorher eine Investitionsstrategie zurechtgelegt, weshalb du bspw. in einen Fonds 250€ und in einen anderen 150€ monatlich investiert hast, weil sie unterschiedliche Themen, Branchen, Länder bedienen. Nun hat der „kleinere“ von beiden sich deutlich besser entwickelt, und die Gewichtung der Fonds liegt nicht mehr bei den ursprünglichen 60:40. Um deiner Strategie aber treu zu bleiben, möchtest du den ursprünglichen Zustand durch Umschichtung (Rebalancing) wiederherstellen. Wie die Gewinnsicherung, findet bei einer Umschichtung steuerlich gesehen ein Zufluss statt , von dem die sogenannte Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag plus evtl. Kirchensteuer abgezogen werden. In der Spitze bis zu 28 Prozent . Dir steht zwar ein Freibetrag von 1.000€ zu, bis zu welchem deine Gewinne nicht von der Abgeltungssteuer betroffen sind. Je größer dein Depot wird, desto früher dürftest du diese Hürde reißen. Jenes abgeführte Kapital fehlt dann in deinem Depot und der Zinseszinseffekt kann damit nicht mehr arbeiten. Bei einer Fondspolice bzw. einer fondsgebundenen Rentenversicherung sind deine Fonds ummantelt , weshalb du umschichten oder neue Fonds besparen kannst, ohne dass du darauf Steuern zahlen musst. Erst am Ende , wenn du dir das Kapital einmalig oder teilweise auszahlen oder lebenslang verrenten lässt, wird es besteuert. Bei einer einmaligen oder teilweisen Auszahlung werden die Hälfte der Erträge mit deinem dann gültigen Steuersatz besteuert. Bei einer Verrentung kommt es darauf an wie alt du zu dem Zeitpunkt bist. Gehst du z.B. mit 67 Jahren in Rente, müsstest du 17% der Rente zu deinem dann gültigen Steuersatz besteuern lassen. Deshalb gilt: Mit einem Fondsdepot baust du mittelfristig und flexibel Kapital auf. Mit einer Fondspolice sicherst du langfristig deinem Lebensstandard. Je länger du investierst, desto größer kann der steuerliche Unterschied zwischen Fondspolice und Fondsdepot sein. Wie kannst du Fondspolice und Fondsdepot für dich nutzen? Ich halte es für sinnvoll, dass du dir Produkte aussuchst, die dir neben einer guten Rendite, zusätzlich den schönen „Nebeneffekt“ der (steuerlichen) Förderung bringen. Sei es dadurch, dass du deine Beiträge bei der Steuererklärung angeben kannst und sie dein zu versteuerndes Einkommen senken. Oder dass die erwirtschaftete Rendite, sowohl in der Anspar- als auch in anschließenden Auszahl- bzw. Rentenphase, möglichst wenig von den Steuern gemindert wird. Den höchstmöglichen Nebeneffekt hast du, wenn du einen Mantel um deinen Sparkern legst. Entweder einen Versicherungs- oder den sogenannten Betonmantel . Mit letzterem ist bspw. eine Eigentumswohnung gemeint, die du vermietest. Bist du nicht von Haus aus mit einer solchen oder dem dafür notwendigen Eigenkapital gesegnet, finanzierst du die Wohnung mit Hilfe eines Immobiliendarlehens . Die dafür fällig werdenden Darlehenszinsen kannst du wiederum von der Steuer absetzen. Die Wohnung erhöht stetig dein Vermögen mit zunehmender Tilgung deines Darlehens und du kannst sie später mit Gewinn verkaufen oder die Mieteinnahmen als lebenslange Rente betrachten. Bis du zumindest die Kaufnebenkosten (Grunderwerbssteuer, Notar, Makler etc.) von ungefähr 16% des Kaufpreises selbst bezahlen kannst, sammelst du möglichst schnell, möglichst viel Kapital an, auf welches du möglichst viel Zinsen bekommen möchtest. Je höher deine Investition und/ oder der Zins, desto früher kannst du die Wohnung finanzieren. Für diesen eher mittelfristigen Anlagehorizont eignet sich eben der Fondssparplan. Eine Wohnung, die du vermietest kann verwaltungs- und kapitalintensiv sein: Du wirst zu Eigentümerversammlungen eingeladen; du musst eine Nebenkostenabrechnung für deine Mieter erstellen; du musst dich evtl. um Reparaturen kümmern; deine Mieter ziehen aus und du musst neue finden, während dessen die Wohnung leer steht und du keine Mieteinnahmen erhältst usw. Irgendwann bzw. im Rentenalter möchtest du aber vielleicht deine Ruhe haben und lediglich jeden Monat Geld auf dein Konto bekommen . Du möchtest dir weder Sorgen um die vermietete Wohnung machen, noch darüber, ob dein Fondsdepot sich weiterhin gut entwickelt oder grad aufgrund einer Krise absackt. Deine „sorgenfreie Lebenslinie“ kann deshalb eine Fondspolice sein. Sie ist auf dem Weg zu deiner Rente, einerseits durch Zusatzbausteine gegen Wind und Wetter geschützt . Und ab deinem Rentenbeginn zahlt sie dir eine monatliche Rente, die dir deinen zuvor mühevoll aufgebauten Lebensstandard sichert und dir obendrein gar keinen Verwaltungsaufwand macht. Wie nachhaltig können Fondspolice und Fondsdepot sein? Nachhaltige Kapitalanlagen werden stetig relevanter und darum auch immer häufiger nachgefragt. Um beurteilen zu können, ob Investmentfonds bzw. ETF in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen oder Staaten investieren, wurden sogenannte ESG-Kriterien aufgestellt. ESG steht für Environment (Umwelt) , Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) . Die darauf basierenden Ratings der Kapitalanlagen , sollen dir transparent veranschaulichen, inwieweit Nachhaltigkeitsaspekte, wie Wald- und Wasserschutz, Arbeitsbedingungen oder Menschenrechte , berücksichtigt werden. ESG-Fonds können dabei genauso krisenfest und chancenreich sein, wie herkömmliche Fonds. Wir werden uns diesem Thema ausführlicher im nächsten Blogbeitrag widmen. Wir empfehlen: Grundsätzlich gilt, dass du nicht nur auf ein Pferd – nur die Fondspolice, nur die Immobilie oder ein anderes Produkt – setzen solltest, um für deinen Lebensabend vorzusorgen. Denn jedes Produkt hat seine (steuerlichen) Vor- und Nachteile. Darüber hinaus dürfte sich deine Lebens- und Karrieresituation regelmäßig verändern. Du wechselst den Job, machst dich selbständig, gründest eine Familie, ziehst um… All das sind Lebensereignisse, die sich auf deine Rentenplanung auswirken können und dem entsprechend eine Neujustierung deiner Produkte und Beiträge zur Folge notwendig machen kann. Hast du mehrere Pferdchen im Rennen , so kannst du deine Beiträge immer flexibel auf die stärksten bzw. lukrativsten verteilen und kommt dadurch schneller ans Ziel. Bevor du dich für das eine oder andere entscheidest, empfehlen wir dir deshalb: Lass d eine aktuelle Versorgungsituation analysieren , indem die vielleicht schon bestehenden Produkte dahingehend geprüft werden, ob sie dir auch wirklich den höchsten Effektivzins bringen. Lass dir, vor dem Hintergrund deiner aktuellen sowie auch zukünftigen Lebens- und Karrieresituation, die renditestärksten Möglichkeiten aufzeigen und erklären. Wähle einen für dich passenden Mix aus, auf den du deine Beiträge jederzeit flexibel verteilen kannst. Unsere Experten stehen dir dafür gerne zur Verfügung. Hast du Interesse deine Finanzen einmal richtig zu ordnen und aufzustellen? Dann hier entlang. Bis dahin, bleibe kritisch! Dein Alex Kukovic